Geflügelpest im Kreis angekommen: Hof in Dingden betroffen

In Dingden-Berg hat es am Wochenende mehrere Geflügelpest-Fälle gegeben. 3200 Tiere wurden vorsorglich getötet. Eine Stahlpflicht für den ganzen Kreis und Überwachungszonen wurden eingerichtet.

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Die Geflügelpest hat offenbar den Kreis Wesel erreicht. Ein Betrieb in Hamminkeln-Dingden ist am Wochenende gesperrt worden. Der Kreis spricht von einem ernsten Verdacht auf einen Ausbruch. Rund 3200 Tiere wurden vorsorglich getötet. Der Geflügelhalter hatte am Freitag mehrere tote Tiere entdeckt und Proben entnehmen lassen. Dabei wurde das H5-Virus nachgewiesen. Nach der Schlachtung der Tiere wurde der Betrieb desinfiziert. Noch laufen genauere Untersuchungen. Ein abschließendes Ergebnis wird Mitte der Woche erwartet.

Sperrzone betrifft 460 Betriebe und 170.000 Tiere im Kreis

Übersicht der Kontrollzonen rund um den betroffenen Hof in Dingden-Berg (rot = Schutzzone / schwarz = Überwachungszone)© Kreis Wesel
Übersicht der Kontrollzonen rund um den betroffenen Hof in Dingden-Berg (rot = Schutzzone / schwarz = Überwachungszone)
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In einem Radius von drei Kilometern rund um den Betrieb in Dingden ist eine vorläufige Sperrzone eingerichtet worden. Betroffenen Betriebe müssen sich zunächst bis Mitte Januar auf regelmäßige Kontrollen durch das Veterinärsamt einstellen. In einer weiteren Überwachungszone mit einem Umkreis von zehn Kilometern wird es Stichproben geben. Betroffen sind Gebiete in Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck und Wesel, aber auch die Kreise Borken und Kleve. Für rund 460 Geflügelhalter in der Sperrzone allein bei uns im Kreis gelten seit Sonntag Einschränkungen bei der Vermarktung ihrer Tiere. Außerdem wurde eine kreisweite Stallpflicht eingeführt - auch bei Hobbyhaltern.

Kreis bittet Geflügelhalter um besondere Vorsicht

Erste Ermittlungen im betroffenen Betrieb, der auch einen zugelassenen Schlachtbetrieb und eine Direktvermarktung umfasst, haben eine Vielzahl von möglichen Kontakten ergeben. Sie werden jetzt laut Kreis im Zuge der Seuchenbekämpfung nachverfolgt. Der Kreis Wesel bittet alle Geflügelhalter daher, bei Krankheitssymptomen oder vermehrten Todesfällen unter ihren Tieren einen Tierarzt hinzuzuziehen und sich an das Veterinäramt zu wenden. Verdachtsfälle auf Geflügelpest können per Email an VET.LM@kreis-wesel.de oder telefonisch unter Tel. 0281 – 207 7007 gemeldet werden.

Virus für Menschen ungefährlich

Das Virus ist für den Menschen ungefährlich. Für Tiere ist es jedoch sehr aggressiv: Es kann sich binnen weniger Tage verbreiten und eine Übertragung auch auf andere Tierarten kann nicht ausgeschlossen werden, auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist. Eine Impfung gegen das Virus gibt es nicht, da es sehr flexibel ist und sich schnell verändern kann. Seit mehreren Monaten steigen die Fallzahlen vor allem an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Von dort verbreitet es sich schrittweise über das ganze Land. Erste Fälle in NRW gab es Anfang November in Paderborn.

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