"Im Gegensatz zur Kohle ist ein Kiesausstieg nicht möglich"

"Zukunft Niederrhein" begründet in acht Positionen die Notwendigkeit des Kiesabbaus. In der Initiative sind 13 heimische Industrieunternehmen zusammengeschlossen.

© Sebastian Falke, Radio KW

160tausend Tonnen Sand und Kies werden allein für die neue Rheinbrücke über die A 40 gebraucht - für den Bau eines 140 Meter hohen Windrades auch schon 2000 Tonnen Zur Sanierung und zum Ausbau der Infrastruktur kommen ehrgeizige Wohnungsbauprojekte der Bundesregierung. Jeder Erwachsener verbraucht in NRW 10 Kilogramm Sand und Kies pro Tag. Die Initiative Zukunft Niederrhein, in der 13 heimische Kies-Unternehmen zusammengeschlossen sind, unterstreicht in acht Positionen die Notwendigkeit eines bezahlbaren Rohstoffes. Unter anderem könnten durch Recycling auf absehbare Zeit im besten Fall 20 Prozent der Rohstoffe wiederverwertet werden. Am Montag wird der neue Regionalplan offengelegt. Bürgerinitiativen haben schon jetzt Protest angekündigt.

Acht Sand+Kies Positionen

Der Erhalt von wichtiger Infrastruktur, ehrgeizige Neubaupläne und die Energie- und Verkehrswende werden die Nachfrage nach Sand und Kies steigen lassen. Nach Ansicht der Initiative "Zukunft Niederrhein" muss deshalb der systemrelevante Rohstoff regional und bezahlbar zur Verfügung stehen. Dazu brauche es schnellere Genehmigungsverfahren um Engpässe zu verhindern. Recycling ist ein guter Ansatz, auf absehbare Zeit aber keine wirkliche Alternative. Im Gegensatz zum Kohleausstieg ist ein Kiesausstieg ist nicht möglich, so Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Die Exportquote ist rückläufig, ganz ohne gehe es aber nicht, so die Initiative. Schließlich importiere Deutschland auch eine Menge Rohstoffe. Die heimische Kiesindustrie sei zudem ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz. Ohne Kies gebe es beispielsweise keine Windkraftanlagen, und die Transportwege sind kurz. "Zukunft Niederrhein" ist für eine Anpassung bei der Bedarfsermittlung und wünscht sich mehr Dialog bei der Nachnutzung von Kiesabbauflächen.


Offenlegung und Widerstand

Am Montag startet die zweite Beteiligung zum Regionalplan Ruhr. Verschiedene Bürgerinitiativen und die Stadt Kamp-Lintfort haben schon Widerstand gegen die neuen Pläne angekündigt. Auch in Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Alpen gibt es viel Protest. Ein Kompromiss zu finden dürfte schwer werden, zumal der Kiesabbau zentrales Thema im Wahlkampf ist.

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