Kreis Wesel erinnert an Kriegsende und Befreiung

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt der Kreis Wesel heute ein Zeichen für Frieden und Demokratie. Mit Gedenkaktionen erinnern Bürgerinnen und Bürger an die Befreiung von der Hitler-Diktatur.

© Bert Mölleken

Im Kreis Wesel steht der 8. Mai im Zeichen der Erinnerung – und der Verantwortung. Vor genau 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Deutschland wurde von der nationalsozialistischen Diktatur befreit. Auch im Bundestag gibt es heute eine zentrale Gedenkstunde. Eingeladen sind Vertreter aller in Deutschland vertretenen Staaten. Die Botschafter von Russland und Belarus bleiben wegen des Ukraine-Kriegs bewusst fern. Im Kreis Wesel zeigen Bürgerinnen und Bürger mit eigenen Veranstaltungen, wie wichtig ihnen die Erinnerung ist. In Voerde entsteht am Nachmittag eine 1,7 Kilometer lange Menschenkette – sie verbindet den Soldatenfriedhof mit dem Mahnmal am Buschmannshof. Um 17 Uhr läuten die Glocken. Das Motto der Aktion: Hand in Hand für den Frieden. Danach beginnt ein Friedensfest auf dem Gelände der Kirche St. Peter und Paul.

Auch Dinslaken gedenkt. Um 17 Uhr beginnt dort eine Gedenkfeier an der Friedenslinde im Stadtpark. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel hat sie initiiert. Die Feier ist auch der Auftakt für den Neustart des Programms „Demokratie leben!“. Mit dem Bundesprogramm werden Projekte gegen Extremismus und für gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert. Musik, Ansprachen und Beiträge von Jugendlichen setzen Akzente. Die Linde als Ort ist Symbol – für Frieden, Wachstum und Verantwortung. Die Veranstalter wollen zeigen: Erinnerung ist nicht nur Rückblick, sondern auch Ansporn. Wer heute Frieden will, muss ihn aktiv gestalten – und sich klar gegen Hass, Hetze und Gleichgültigkeit stellen.

Glocken, Gedenken, gemeinsames Zeichen für den Frieden

In Moers klingt der Gedenktag am Abend aus. Um 20:30 Uhr startet eine ökumenische Andacht in der Evangelischen Stadtkirche. Mit dabei sind Vertreterinnen und Vertreter beider Kirchen, Seelsorgerinnen aus den Krankenhäusern und viele Bürgerinnen und Bürger. Um 23:01 Uhr schlägt dann die Totenglocke – genau zu der Uhrzeit, als 1945 die Waffen schwiegen. Sie erinnert an die mehr als 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs. Auch in Moers steht die Botschaft: Nie wieder Krieg. Nie wieder Diktatur. Stattdessen: Zusammenhalt, Offenheit – und eine klare Haltung für Demokratie.

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