Kreisjägerschaft Wesel: Rehkitzrettung beginnt

KJS Wesel gibt Hinweise zum Mähen von Wiesen und startet Kitzrettungssaison. Naturfreunde und Spaziergänger werden dringend gebeten ihre Hunde anzuleinen. 

© Martin Quint - Mölleken

Die erste Mahd von Grünland hat begonnen. Viele Wildtiere wähnen dann in Wiesen ihren Nachwuchs sicher. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor Kreiselmäher oder Mähbalken. Darauf macht die Kreisjägerschaft Wesel aufmerksam. Landwirte werden gebeten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für den Schutz von Wildtieren durchzuführen. Es haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt, um Tierleben zu schützen. Dazu gehört das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend aufgestellt werden, sind ebenfalls effektiv und kostengünstig: Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs in Sicherheit.

© Hülskens/Tobias Höffner
© Hülskens/Tobias Höffner

Drohnen helfen bei der Suche

Größere Flächen können mit Hilfe von Drohnen abgesucht werden. Die Kreisjägerschaft hat insgesamt vier beschafft. Einige angeschlossene Hegeringe besitzen ebenfalls schon Drohnen, so dass im letzten Jahr alleine im Bereich Hamminkeln 175 Kitze gerettet werden konnten. Bei der Kitzrettung arbeiten Jäger, Bauern und schon frühmorgens zahlreiche Freiwillige Hand in Hand, lobt der kommissarische Vorsitzende der KJS Wesel, Sebastian Falke, den ehrenamtlichen Einsatz. Dabei wird mit Handschuhen darauf geachtet, dass die Tiere keinen Geruch annehmen können.

Ein gerettetes Kitz - nach der Mahd wird es wieder an seinen Platz gebracht, wo die Mutter (Ricke) es wieder findet.© Hegering Hamminkeln
Ein gerettetes Kitz - nach der Mahd wird es wieder an seinen Platz gebracht, wo die Mutter (Ricke) es wieder findet.
© Hegering Hamminkeln

Mähen von Innen nach außen

Bei der eigentlichen Mahd sollte das Grünland von „innen nach außen“ gemäht werden, um Rehen, Feldhasen oder Fasanen die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Auch sogenannte „Wildwarner“ am Traktor können hilfreich sein. Viele Landwirte nutzen sie bereits.

Der Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), der Bundesverband der Maschinenringe (BMR) und der Deutsche Bauernverband (DBV) unterstützen das Anliegen. 

© Deutscher Jagdverband
© Deutscher Jagdverband

Hunde bitte anleinen!

Zusätzlich gilt bei der jetzt beginnenden Setzzeit des Rehwildes: Kitze NICHT anfassen! Die Kreisjägerschaft Wesel weist Naturfreunde darauf hin, dass gefundene Rehkitze NICHT berührt oder sogar bei Aufzuchtstationen oder Tierheimen abgegeben werden sollen. Die Kitze sind dank ihrer Geruchlosigkeit im hohen Gras oder Getreide vor Fressfeinden geschützt. In den ersten Lebenstagen besucht die Mutter ihre Jungen bei Tageslicht ausschließlich zum Säugen. Das Reh hält sich die meiste Zeit etwas abseits von ihrem Jungtier auf, um im Falle einer Bedrohung potenzielle Fressfeinde ablenken zu können. Dazu gehören auch freilaufende Hunde - deshalb sollen diese gerade an Waldrändern angeleint bleiben.

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