Römische Grenze am Niederrhein ist vielleicht bald UNESCO-Welterbe

Die ehemalige Außengrenze des Römischen Reichs lief auch durch den Kreis Wesel. Von der Nordseeküste in den Niederlanden über den Niederrhein bis runter nach Remagen heißt diese Grenze "Niedergermanischer Limes". Und der könnte bald den Titel "Welterbe" bekommen. Bis Ende Juli will die UNESCO-Kommission eine Entscheidung fällen.

Archäologischer Park von oben
© Stadt Xanten

Der Rhein war die Grenze

Etwa 16. v. Chr. errichteten die Römer den rund 400 Kilometer langen Niedergermanischen Limes zwischen der linken und der rechten Rheinseite. Dabei bildete der Rhein praktischerweise die Grenze. Deswegen heißt der "Niedergermanische Limes" auch "nasser Limes". Entlang des Rheins wurden Wachtürme, Kastelle oder Lager gebaut, um die Grenze zu kontrollieren. Reste dieser Grenze findet man im Kreis Wesel in Moers-Asberg, in Alpen-Drüpt, Wesel Flüren und natürlich in Xanten. Hier auf dem Fürstenberg und auf dem Gelände des Archäologischen Parks Xanten (APX).

Welterbe-Titel ist wichtig

Dr. Martin Müller, der Leiter des APX, sagt: "Der Titel Welterbe ist wichtig, um diese einmaligen Bodendenkmäler noch besser zu schützen." Auch der Tourismus könnte dadurch noch mehr angekurbelt werden. Überall da, wo der Limes einst war und heute nicht mehr zu sehen ist, sollen im Falle des Titels Infotafeln aufgebaut werden. Auch spezielle Limes-Projekte sind in Arbeit. Unter anderem soll man in Zukunft mit nachgebauten Römer-Schiffen fahren können und zeitgleich Infos zur ehemaligen Römer-Grenze bekommen.

Noch hat die UNESCO nicht über die Titelvergabe entschieden, das soll aber noch in diesem Monat passieren.


Andere Limes-Bereiche sind bereits Welterbe

Auch in anderen Teilen der Welt finden sich Überreste der alten Römergrenze. Einige davon stehen bereits unter UNESCO-Schutz, unter anderem der "Obergermanisch-Raetische Limes" zwischen Rhein und Donau und der "Hadrianswall" in Großbritannien.

Hier gibt es alle Infos zum Projekt:

Der Niedergermanische Limes auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege

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