Störche werfen Küken aus dem Nest in Bislich
Veröffentlicht: Donnerstag, 05.06.2025 06:56
In Wesel-Bislich hat ein Storchenpaar zwei Küken aus dem Nest geworfen. Der NABU im Kreis Wesel sieht den Klimawandel als Ursache.

In Bislich an der Kirche hat ein Storchenpaar zwei seiner Jungen aus dem Nest geworfen. Die Szene war auf der öffentlich einsehbaren Storchenkamera zu sehen. Für viele Menschen ist das ein Schock. Der NABU im Kreis Wesel sagt: Das ist kein grausamer Akt, sondern ein Zeichen der Natur. Die anhaltende Trockenheit macht es den Altvögeln schwer, genug Futter für alle Jungen zu finden. Regenwürmer, Frösche, Schnecken und andere Beutetiere sind bei ausgetrocknetem Boden schwer zu erreichen. Wenn die Nahrung nicht reicht, entscheiden sich die Altvögel für die stärksten Küken. Die schwächeren werfen sie aus dem Nest, damit wenigstens einige überleben.
Die Situation ist in diesem Jahr im ganzen Kreis Wesel zu beobachten. Auch in Mehrum, Ork und im Voerder Bereich gibt es deutlich weniger Jungtiere. NABU-Experte Peter Malzbender sagt, im vergangenen Jahr hätten die Paare in Bislich meist vier Küken großgezogen. In diesem Jahr überleben oft nur zwei. Auch kleinere Singvögel sind betroffen. Die Böden sind zu hart, es fehlt an feuchten Wiesen und Gewässerrändern. Auf der Bislicher Insel gibt es wieder viele Storchenpaare – im letzten Jahr waren es 49, die höchste Zahl auf Baumhorsten in NRW. Ob es dort dieses Jahr besser läuft, ist noch offen. Der NABU schaut genau hin.