Tausende Stellen bei Thyssenkrupp Steel in Gefahr

Thyssenkrupp Steel baut drastisch Stellen ab. Die IG Metall und der Konzern haben sich auf einen Sanierungstarifvertrag geeinigt.

© Ralf Rottmann/ Funke Foto Services

Der Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel will deutlich kleiner werden. Bis zu 11.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Aktuell arbeiten noch rund 27.000 Menschen für das Unternehmen. Künftig sollen es nur noch etwa 16.000 sein. Betriebsbedingte Kündigungen soll es keine geben. Stattdessen will der Konzern mit einer sogenannten Altersbrücke arbeiten. Ältere Beschäftigte ab dem Jahrgang 1966 sollen sozial abgefedert früher in Rente gehen können. Viele Mitarbeitende müssen außerdem auf Geld verzichten. Weihnachts- und Urlaubsgeld werden gekürzt oder gestrichen. Die Wochenarbeitszeit sinkt auf 32,5 Stunden – das bedeutet für viele auch weniger Lohn.

Auch in der Produktion wird gespart. In Bochum soll 2028 ein Werk geschlossen werden. Der Standort in Kreuztal-Eichen bleibt vorerst bestehen – unter einer Bedingung. Eine Arbeitsgruppe mit IG Metall und Konzernvertretern muss ein tragfähiges Konzept entwickeln. In Duisburg soll einer von vier Hochöfen, der Hochofen 9, bereits zu Beginn des nächsten Geschäftsjahres stillgelegt werden. Der Hochofen 8 solle aus dem Netzwerk genommen werden, wenn die im Bau befindliche Direktreduktionsanlage in Betrieb gehe, schreibt die NRZ. Die IG Metall spricht von einem Kompromiss mit schmerzhaften Elementen. Trotzdem betont sie: Die schlimmsten Pläne des Managements konnten verhindert werden. Ursprünglich wollte der Konzern noch drastischer kürzen. Nun soll es auch neue Investitionen geben – etwa in moderne Anlagen. Der neue Sanierungstarifvertrag gilt bis 2030. Bevor er endgültig umgesetzt wird, müssen noch die IG-Metall-Mitglieder bei Thyssenkrupp zustimmen.

skyline