Viele Häuser im Kreis Wesel brauchen Sanierung

Über 60 Prozent der Wohnungen sind älter als 45 Jahre. Das Pestel-Institut warnt vor einem Sanierungsstau.

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Im Kreis Wesel könnte ein Sanierungsstau drohen. Laut dem Pestel-Institut sind über 60 Prozent der Wohnhäuser bei uns 45 Jahre oder älter. Rund 138.000 Wohnungen sind damit reif für die Sanierung. Nötig ist das vor allem, um den Energieverbrauch zu senken. Der liegt noch kreisweit leicht über dem Bundesschnitt. Um in den nächsten 20 Jahren klimaneutral zu werden, müsse jetzt der Turbo-Gang eingeschaltet werden, so die Macher der Studie. Der Druck wächst außerdem, weil die Kosten fürs Heizen immer weiter steigen.

Hauseigentümer müssen laut Studie damit rechnen, tief in die Tasche zu greifen. „Pro Jahr sollte sich der Kreis Wesel auf rund 824 Millionen Euro Sanierungskosten einstellen – allein fürs Energiesparen. Und das zwanzig Jahre lang“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel spricht sogar von einem „Mammut-Projekt für den Kreis Wesel“. Er fordert, Energiespar-Sanierungen deutlich besser zu fördern als bisher.

Der Verband warnt außerdem vor Kürzungen bei der Förderung durch den Bund. Präsidentin Katharina Metzger fordert deshalb mehr Anreize für private Eigentümer. Sonst könnten sich viele die nötigen Sanierungen gar nicht leisten. Sie betont auch: Sanierungen helfen nicht nur beim Energiesparen. Sie sichern auch Arbeitsplätze auf dem Bau. Denn gerade in der aktuellen Baukrise sind viele Betriebe unter Druck.

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