Weseler Rundsporthalle wird zur Flüchtlingsunterkunft

Wesel stellt sich auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus der Ukraine ein. Das Deutsche Rote Kreuz richtet die Rundsporthalle als behelfsmäßige Übergangslösung her.

© Sebastian Falke, Radio KW

In der Rundsporthalle werden gerade Behelfsunterkünfte für 150 Menschen eingerichtet, die aus der Ukraine geflohen sind. 50 haupt- und ehrenamtliche Helfer des DRK sind pausenlos im Einsatz, um die Parzellen einigermaßen wohnlich zu gestalten. Wesel hat bisher schon mindestens 183 Menschen aus dem Kriegsgebiet aufgenommen, wobei die meisten von ihnen privat unterkommen konnten. Die Hilfsbereitschaft der Weseler ist groß, über 1500 Kontakte sind schon über den "Servicepoint Ukraine" der Stadt zustande gekommen. Die anderen Flüchtlingsunterkünfte wie die Hansaschule sind schon voll, deshalb bemüht sich die Stadt um weitere Unterkünfte. Ein Ende der Flüchtlingswelle ist noch nicht abzusehen.

Wenig Zeit zur Vorbereitung

183 Geflüchtete aus der Ukraine sind schon in Wesel, wahrscheinlich sind es sogar noch mehr. Viele sind über private Kontakte hier. Ab Montag werden mindestens 100 zusätzliche Menschen - vor allem Frauen und Kinder - aus der Ukraine erwartet. Bis dahin richten 50 Helfer des DRK und Handwerker die Halle her.

Es gibt noch viel zu tun: Viele fleißige Hände vom DRK packen an© Sebastian Falke, Radio KW
Es gibt noch viel zu tun: Viele fleißige Hände vom DRK packen an
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Rundsporthalle gut geeignet

Die Weseler Rundsporthalle ist sehr gut als Notunterkunft geeignet. Sie liegt in der Nähe des Bahnhofs, direkt gegenüber vom Impfzentrum und ist mit sanitären Einrichtungen ausgestattet. Trotzdem kann sie nur eine Übergangslösung sein. Die Stadt bemüht sich parallel um andere Unterkünfte und Wohnungen.

Viel Privatsphäre bleibt nicht.© Sebastian Falke, Radio KW
Viel Privatsphäre bleibt nicht.
© Sebastian Falke, Radio KW

Große Herausforderung

Die Stadt kann auf Erfahrungen der großen Flüchtlingswelle 2015 zurückgreifen, aber auch jetzt ist die Situation eine Riesenherausforderung für Wesel. Neben den Menschen aus der Ukraine leben schon 1170 geflüchtete Menschen aus anderen Ländern in der Stadt. Zusätzliche - wie z.B. afghanische Ortskräfte, werden zugewiesen.


DRK sucht dringend noch Personal

Das Engagement der vielen Helfer und Helferinnen ist beispielgebend. Trotzdem benötigt das DRK dringend zusätzliches Personal, zunächst bis Jahresende. Die Aufgaben:


• Unterstützung bei der Aufnahme • Organisation der Unterkunft • Verpflegung • Unterstützung bei Behördengängen sind das u.a.


Das Ganze ist als Voll- oder Teilzeit möglich


Wer sich bewerben möchte: das geht über das Jobportal auf drk-niederrhein.de

Flüchtlinge helfen Flüchtlingen

Unter den geflüchteten Ukrainern sind viele Frauen, die auch deutsch oder englisch sprechen. Sie fungieren als Dolmetscherinnen. Zudem sind viele im Pflegebereich ausgebildet, was die Versorgung untereinander einfacher macht.

Ablauf bei Ankunft

Die geflüchteten Menschen werden bei der Ankunft in der Rundsporthalle registriert und gegen Corona geimpft. Geld und andere Hilfe wird unbürokratisch ausgegeben. Das DRK versorgt die Menschen mit regelmäßigen Mahlzeiten.

Großes Verständnis

Die Stadt Wesel dankt allen Sportvereinen, die auf absehbare Zeit auf "ihre" Sporthalle verzichten müssen. Sie haben für die Situation vollstes Verständnis.

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