Alpener Betrieb Lemken ist für 2021 sehr optimistisch

Der Alpener Landmaschinenhersteller hat im letzten Jahr coronabedingt einen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent hinnehmen müssen. Damit kann die Unternehmensführung aber sehr gut leben.

© Sebastian Falke, Radio KW

Die Auftragslage ist sehr gut, das Image bei den Landwirten ist nochmals gestiegen: Lemken blickt optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Der Alpener Landmaschinenhersteller ist weltweit auf den Märkten präsent. Noch in diesem Jahr will das Unternehmen eine Tochterfirma in den USA gründen.

Im zurückliegenden Jahr musste Lemken mit 365 Millionen Euro Jahresumsatz einen kleinen Rückgang hinnehmen. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe. Corona und die Trennung von der Feldspritzensparte. Die Entscheidung sei nicht einfach gewesen, aber perspektivisch richtig. Lemken setzt seinen Schwerpunkt auf die Bodenbearbeitung und die Digitalisierung der Landwirtschaft.

Blicken optimistisch in die Zukunft: Geschäftsführer Anthony van der Ley und Gesellschafterin Nicola Lemken© Sebastian Falke, Radio KW
Blicken optimistisch in die Zukunft: Geschäftsführer Anthony van der Ley und Gesellschafterin Nicola Lemken
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"Gegessen wird immer", sagt Geschäftsführer Anthony van der Ley. Deshalb werde es auch immer Nachfrage nach Landmaschinen geben. Das letzte Jahr war ein gutes Weizenjahr, die Nachfrage hoch und die Preise entsprechend. Und die Landwirte sind offenbar bereit, Teile ihrer Gewinne wieder zu investieren. Die Nachfrage ist aktuell hoch, liegt im Inland bei 23 Prozent. 77 Prozent geht in den Export, von Australien bis nach Kanada.

Neuausrichtung erforderlich

Obwohl Lemken mit der Selbstfahrer-Spritze "Nova 14" ein preisgekröntes Spitzenprodukt auf dem Markt hatte, entschloss sich das Unternehmen zur Trennung von der Feldspritzensparte. Der Markt sei eng und es gebe viele Mitbewerber. Perspektivisch gesehen sei diese Sparte nicht profitabel, so die Überzeugung der Geschäftsleitung. Stattdessen wird der Schwerpunkt auf die Herstellung von moderner Präzisionshacktechnik gelegt. Damit hat LEMKEN als „AgroVision Company“ im vergangenen Jahr eine klare Richtungsentscheidung gefällt. Erste Erfolge gibt es : Das Tochterunternehmen Steketee hat sich als Innovationsschmiede profiliert. Es konnte im Absatz um 30 Prozent zulegen. 

Der LEMKEN - Grubber "Koralin" soll die Bodenbearbeitung revolutionieren© Lemken
Der LEMKEN - Grubber "Koralin" soll die Bodenbearbeitung revolutionieren
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Weniger Chemie, mehr Effizienz

Ganz ohne Spritzmittel wird es auch in Zukunft nicht gehen, aber es wird deutlich weniger werden. Lemken setzt deshalb auf die Optimierung von Hacktechnik. Der Flachgrubber "Koralin" soll dabei einen neuen Trend setzen. Mit den individuell einstellbaren Pflügen hat Lemken ein weiteres starkes Standbein. Mit digitalen Weiterentwicklungen sollen alle Maschinen noch einfacher bedienbar werden.

Blau ist auf den Ackern präsent: Der Pflug "Juwel 10 optistone" im Einsatz© Lemken
Blau ist auf den Ackern präsent: Der Pflug "Juwel 10 optistone" im Einsatz
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Lemken wird "grün"

Das Unternehmen stellt sich auch anderen Zukunftsfragen. Lemken will noch energieeffizienter werden, und möglichst viel Energie möglichst mehrfach nutzen. Dabei setzt die Firmenleitung unter anderem auf Photovoltaik und Blockheizkraftwerke. Der CO 2 Ausstoß konnte im letzten Jahr um acht Prozent gesenkt werden - genug Potenzial bleibe aber noch, so Gesellschafterin Nicola Lemken. Daran werde gearbeitet.

Ausblick 2021

Die Auftragsbücher sind voll, die Imagewerte stimmen. Lemken blickt optimistisch nach vorn. Die große Unwägbarkeit bleibt Corona. Lemken selbst verzeichnet weltweit bisher 88 Coronafälle, zwei Drittel davon in Alpen. Ein Fall ist aktuell akut. Splittung der Schichten, Homeoffice und Hygieneregeln sollen ein Ausbreiten des Virus verhindern. Eine 100prozentige Sicherheit gebe es aber nie. In Zusammenhang mit Corona steht auch das zweite Fragezeichen. Noch ist nicht klar, ob die Zulieferer alle Lieferketten aufrechterhalten können.

Großer Arbeitgeber der Region

LEMKEN beschäftigt weltweit aktuell 1631 Mitarbeiter, gut 1000 davon in Alpen. Aktuell verstärken 140 Leiharbeiter das Unternehmen weil die Bücher voll sind. Damit der Landmaschinenhersteller einer der größten Arbeitgeber der Region.

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