Amprion-Stromtrasse A-Nord wird Kreis Wesel nur schneiden

Die Bundesnetzagentur hat sich bei der Stromtrasse nicht für eine Querung bei Voerde entschieden, sondern bei Rees. Damit wird der Kreis Wesel nur angekratzt.

Die Amprion-Stromtrasse wird den Kreis Wesel nur schneiden - und nicht mitten durch führen. Die Bundesnetzagentur hat heute die offiziellen Pläne freigegeben und sich für eine Rheinquerung bei Rees entschieden. Damit führt das Erdkabel bei Dingden-Lankern in den Kreis, zwischen Loikum und Wertherbruch entlang und am Hagener Meer unter den Rhein. Auf der linken Rheinseite wird Xanten-Marienbaum geschnitten, zwischen der A57 und Sonsbeck-Hamb läuft die Trasse dann in den Kreis Kleve.

Zeelink war ein Grund für Entscheidung

Ursprünglich wäre die Trasse von Borken aus, über Hünxe mitten durch den Kreis Wesel nach Voerde verlaufen. Die Entscheidung gegen eine Unterquerung zwischen der Stadt und Rheinberg-Ork wurde unter anderem wegen Bergbauschäden, vielen Wohnsiedlungen und der Zeelink-Leitung begründet. Aus der Politik und von Anwohnern vor Ort hatte es im Vorfeld viel Gegenwind gegeben. Die Reeser-Lösung ist dagegen zwar länger und mit rund 3% minimal teurer, dafür aber effizienter. Hier kann geradliniger und ohne übermäßige Richtungswechsel gebaut werden.

© Screenshot Amprion
© Screenshot Amprion

Großprojekt für die Energiewende

Bis 2035 müssen hierzulande mindestens 70 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energie stammen. Durch den Ausstieg aus der Kohle und Kernkraft muss ein neues Stromnetz für die Wind-, Solar- und Wasserenergie aufgebaut werden. Für die Zeit des Baus wird es von Seiten Amprions Entschädigungs- und Ausfallzahlungen geben. Das Unternehmen wird sich bei den betroffenen Eigentümern und Pächtern in den nächsten Monaten melden. Danach soll eine weitestgehend normale Weiternutzung der Flächen wieder möglich sein.

Straffe Zeitplanung bis zur Fertigstellung

Im Laufe des Jahres soll die grobe Route der Stromtrasse von der Nordsee bis nach NRW fertig sein. Die genauere Planung erfolgt dann in diversen Planfeststellungsverfahren, bei denen insgesamt 5000 Eigentümer beteiligt sein werden. Der Bau soll dann Ende 2023 bzw. Anfang 2024 beginnen, wenn alle Änderungen, Einsprüche und Klagen bearbeitet wurden. Insgesamt zwei Milliarden Euro wird Amprion in die A-Nord-Trasse investieren, wovon rund 300 Millionen allein in die Bauarbeiten in NRW fließen.

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