AWO-Kreisverband Wesel steckt in finanzieller Krise

Der AWO-Kreisverband Wesel mit Sitz in Moers strebt ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an. Aktuell sind hier rund 1300 Menschen in rund 60 Einrichtungen beschäftigt.

© Volker Herold / FUNKE Foto Services

Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt mit Sitz in Moers steckt in einer finanziellen Krise. Er strebt ein Insolvenzverfahren in Eigenregie an. Bei der AWO sind aktuell rund 1300 Menschen beschäftigt - etwa in Kitas und Senioreneinrichtungen. Jetzt soll ein sogenannter "Sanierungsplan" umgesetzt werden, um den Verband zukunftsfähig zu machen. Rund 5 Millionen Euro sollen jährlich eingespart werden. Einige Aufgaben sollen künftig von anderen Trägern wahrgenommen werden - "nur wenige" Aufgaben werden künftig entfallen, heißt es von der AWO. Trotzdem soll der Betrieb in den Kitas, der Pflege oder der Beratung erstmal normal weitergehen. 

Erste Auswirkungen schon jetzt: Friseursalon schließt kostenbedingt

Schon vorher hatte der Verband beklagt, dass er chronisch unterfinanziert sei - unter anderem weil ihm Mittel im sozialen Bereich gekürzt wurden. Erste Auswirkungen gibt es schon jetzt: Im Februar war schon bekannt geworden, dass der sozialfreundliche Friseur-Salon "Hairlich" in Neukirchen-Vluyn aus Kostengründen schließen muss. Die AWO rechnet damit, dass die Umsetzung des Sanierungsplans in rund einem Jahr erfolgt sein wird. Die AWO im Kreis Wesel wäre nicht der erste Regional-Verband in der Insolvenz. Schon die Arbeiterwohlfahrt Ostwestfalen-Lippe war finanziell ins Straucheln geraten. Sie hatte im vergangenen Jahr erfolgreich ein Insolvenzverfahren durchlaufen. 

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