Biber-Monitoring an der Sonsbecker Ley
Veröffentlicht: Donnerstag, 30.01.2025 14:14
Mithilfe von Wildkameras will die Untere Naturschutzbehörde des Kreises die Aktivitäten von Bibern an der Ley festhalten. Damit soll unter anderem die genaue Zahl der Tiere erfasst werden.

An der Sonsbecker Ley sollen noch diese Woche Wildkameras installiert werden, um Biber-Aktivitäten am Fluss zu dokumentieren. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Wesel will damit das Monitoring der Tiere in häufig genutzten Bereichen ausweiten. Mit den Informationen soll etwa die genaue Zahl der Tiere erfasst werden, aktuell weiß man nur, dass mindestens ein Biber hier lebt. Daraus ergeben sich artenschutzrechtliche und wasserwirtschaftliche Maßnahmen. Die Kameras werden so ausgerichtet, dass von Menschen genutzte Bereiche nicht zu sehen sein sollen.
Problematik an den Deichen
Zuletzt hatte die Rückkehr der Nagetiere in den Kreis Wesel für Probleme mit den Deichen gesorgt. Laut dem Deichverband Bislich-Landesgrenze graben Biber tiefe Höhlen in die Schutzdämme. Darunter leidet dann die Standsicherheit der Anlagen, die vor Hochwasser schützen sollen. Immer wieder muss eingegriffen werden. Das ist bei der aktuellen Gesetzeslage aber nur mit viel Bürokratie möglich. Da der Biber unter besonderem Schutz steht, gehören in Gebieten, in denen die Tiere vorkommen sog. Biberschutzmatten zum Standard im Rahmen des Deichbaus und der -sanierung. An bereits bestehenden Deichen können Biber mit Genehmigung der UNB gefangen und umgesiedelt werden.
Lange von der Bildfläche verschwunden
Der Biber breitet sich seit 2002 am Niederrhein aus. Damals waren in Wesel je zwölf Tiere auf der rechten und der linken Rheinseite ausgewildert worden. Zuvor war der Biber 140 Jahre lang von der Bildfläche verschwunden. 1877 war der letzte rheinische Biber in Duisburg erlegt worden. Mittlerweile gibt es in NRW wieder hunderte der Tiere. Ihre Dämme können eine Länge von bis zu 50 Metern erreichen.