Dinslaken: Ministerpräsident Wüst will andere Energiepolitik

Hendrik Wüst (CDU) will mehr Planbarkeit für die energieintensiven Branchen. Die neue Bundesregierung sollte bis zum Sommer schon erste Rahmen setzen, sagt der Ministerpräsident.

© Sebastian Falke, Radio KW

Aktuell gehen gerade tausende Arbeitsplätze in der Industrie verloren. Besonders in energieintensiven Branchen explodieren die Kosten. NRW - Ministerpräsident Hendrik Wüst hat bei seinem Besuch im Benteler - Werk in Dinslaken mehr Pragmatismus gefordert. Es müssten wieder Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Investitionen in Arbeitsplätze der Zukunft ermöglichen. Sonst sieht Wüst nicht nur ein wirtschaftliches, sondern ein gesellschaftliches Problem mit sozialem Sprengstoff. Der Ministerpräsident will das Thema jetzt am Wochenende mit der Bundes-CDU besprechen. Die Führung von Benteler wünscht sich - wie alle Unternehmen - eine Planbarkeit der Energiekosten für die kommenden 15 Jahre.

Ministerpräsident Hendrik Wüst zeigte sich bei seinem Besuch bei Benteler in Dinslaken beeindruckt.© Sebastian Falke, Radio KW
Ministerpräsident Hendrik Wüst zeigte sich bei seinem Besuch bei Benteler in Dinslaken beeindruckt.
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Schlüssel Energiepreise

Die Unternehmensführung von Benteler verdeutlichte ihre Situation und wies den Ministerpräsidenten auf zu lösende Probleme hin. Netzentgelte senken sei ein erster Schritt, die Strompreise müssten planbar sein. Es müsse jederzeit ausreichend erneuerbare Energie zu konkurrenzfähigen Preisen zur Verfügung stehen. Das bedeute hohe Investition in Leitungen und Speicherkapazitäten. Auch bei der Infrastruktur sei zuviel liegengeblieben und längst kein Standortvorteil mehr für Deutschland.

Dazu sei der Außenhandelsschutz wichtig. Es komme zuviel Stahl aus Asien, der hier zu Dumpingpreisen verkauft wird. Eine neue Bundesregierung müsse in der EU neue Regeln durchsetzen. Das Ziel bleibe aber eine klimaneutrale starke Wirtschaft in NRW, Deutschland und Europa. Dennoch müssten die Schritte dorthin das etwas wirtschaftsfreundlicher gemacht werden.


Das Audio - Statement von Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl finden Sie unten.

Global Player

BENTELER ist ein "Global Player" im Bereich Automobiltechnik, Energie und Maschinenbau. Der Konzern beschäftigt weltweit 23tausend Mitarbeiter, 6100 davon in NRW und davon wiederum 500 in Dinslaken. Der Umsatz betrug in 2023 8,8 Milliarden Euro.

Das Unternehmen sieht sich in Deutschland zu Hause und will die Standorte langfristig sichern.

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