Europarat schwächt Schutz von Problemwölfen wie Gloria ab
Veröffentlicht: Dienstag, 03.12.2024 16:14
Bisher konnte die Schermbecker Wölfin Gloria jeglichen Versuchen entgehen, ihren Abschuss zu erlauben. Eine Entscheidung des Europarates könnte nun den Schutzstatus schwächen.
Für Problemwölfe wie Gloria aus Schermbeck wird es immer enger. Der Europarat hat jetzt dem Antrag der EU-Staaten zugestimmt, den Schutz von Wölfen zu schwächen. Damit hat er die Voraussetzung für einen schnelleren Abschuss der Tiere geschaffen. Bevor der neue Schutzstatus in Deutschland gelten kann, muss allerdings noch das EU-Recht geändert werden. Bis jetzt dürfen Wölfe nur in Ausnahmefällen abgeschossen werden. Die Hürden dafür sind sehr hoch. Um den Bestand regulieren zu können, muss die EU-Kommission außerdem noch konkrete Jagdregeln für Wölfe bestimmen.
Zahl der Wölfe in zehn Jahren fast verdoppelt
Hintergrund des Antrags der EU-Staaten ist, dass sich die Zahl der Wölfe in Europa innerhalb von zehn Jahren fast verdoppelt hat. Die Zahl der in der EU vom Wolf getöteten Nutztiere, meist Schafe und Ziegen, wird auf mindestens 65.500 pro Jahr geschätzt. Der Europarat ist von der EU unabhängig. Zu seinen 50 Mitgliedern zählen die EU-Staaten, aber auch Länder wie Großbritannien oder die Türkei. Das Gremium kümmert sich unter anderem um die Wahrung der der Berner Konvention, einem 1979 verabschiedeten völkerrechtlichen Vertrag zum Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen.