Lebens(h)ort Lühlerheim Schermbeck: Zwei Leuchtturmprojekte

Menschen in Not bekommen ein "Zuhause auf Zeit" und eine Perspektive. Der Archehof Lühlerheide soll dabei helfen.

© Sebastian Falke, Radio KW

Jeder ist willkommen und wird wertgeschätzt. Jedem, der ins Lühlerheim kommt, wird geholfen. Voraussetzung ist, dass ihm geholfen werden möchte. Menschen, die auf der Suche zur Überwindung einer Notlage sind, bekommen ein Dach über dem Kopf, saubere Kleidung und was zu essen. Nach der Eingewöhnung in einem normalen Wohnbereich - ähnlich eines Studentenwohnheimes - werden ihnen Perspektiven aufgezeigt. Ziel ist es, dass sie wieder selbständig leben und in die Gesellschaft integriert werden können. Im Georg - Siemon - Haus sind jetzt 35 neue Wohneinheiten entstanden, sechs davon barrierefrei. Insgesamt leben 96 Bewohner dort, alle Plätze sind immer belegt. Die Not ist groß, bezahlbarer Wohnraum wird seltener.

Die großen Poitou - Esel sind eine Attraktion des Archehofes Lühlerheide.© Sebastian Falke, Radio KW
Die großen Poitou - Esel sind eine Attraktion des Archehofes Lühlerheide.
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Archehof Lühlerheide ist wichtiger Faktor

Der Bio- und Archehof Lühlerheide ist kein Gnadenhof, sondern züchtet vom Aussterben bedrohte Rassen wie Glanrinder oder Thüringerwald-Ziegen. Durch Familienbesuche, Touristen, Wanderer (Das Lühlerheim ist an den Wanderweg Hohe Mark angeschlossen), "grüne Klassenzimmer" und Kinder entstehen normale Alltagsbegegnungen, die den Menschen helfen wieder einen sozialen Umgang zu erlernen. Zudem bekommen die Bewohner Aufgaben. Der Umgang mit Tieren und die Verantwortung für Tiere öffnet häufig Türen und entwickelt die Persönlichkeit.

Den Menschen wird eine zusätzliche Perspektive geboten: Sie können sich ausbilden lassen: Zum landwirtschaftlichen Helfer, zum Koch, zum Pflegeassistenten, zum Gärtner usw. Möglich ist vieles.


Mehr Infos zum Lühlerheim, dem Archehof, dem Café Lühlerheide und zur Stiftung findet ihr HIER.

Dankbarkeit für finanzielle Zuwendungen

Zwei solche Mammutprojekte sind trotz Eigenmittel ohne Unterstützung nicht zu stemmen. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat große Teile des 4,7 Millonen Euro teuren Georg Siemon Hauses übernommen. Der Archehof hat von LEADER - Mitteln (180tausend), Zuwendungen der "Aktion Mensch" (50tausend) und der Deutschen Postcodelotterie (30tausend Euro) profitiert.

Die Inschrift der Kapelle ist Sinnbild für das christliche Selbstverständnis der Stiftung Lühlerheim.© Sebastian Falke, Radio KW
Die Inschrift der Kapelle ist Sinnbild für das christliche Selbstverständnis der Stiftung Lühlerheim.
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Christliches Weltbild

"Nächstenliebe" wird hier im besten Sinne des Wortes praktiziert - ohne die Menschen mit Kirche zu nerven. Es gibt religiöse Angebote, aber nur auf Wunsch. Allerdings betont Theo Lemken, dass für jeden verstorbenen Bewohner ein Gottesdienst gefeiert wird, egal ob er nun gläubig ist, oder nicht.

Das Lühlerheim ist Lebensort für Mensch und Tier.

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