Lehrerin vom Weseler Berufskolleg seit 16 Jahren krank

Eine Lehrerin aus Duisburg sorgt für Aufsehen. Sie fehlt seit 2009 am Weseler Berufskolleg und bekommt weiter Gehalt.

© Markus Weissenfels / Funke Foto Services

Eine Lehrerin vom Berufskolleg Wesel sorgt bundesweit für Schlagzeilen. Sie ist seit fast 16 Jahren krankgeschrieben und bekommt weiter ihr volles Gehalt. Das hat jetzt auch das Oberverwaltungsgericht NRW beschäftigt. Die Richter ordneten an, dass die Frau endlich zum Amtsarzt muss. Kritik gibt es vor allem am Dienstherrn, der all die Jahre nicht gehandelt hat. Normalerweise wird die Dienstfähigkeit schon nach wenigen Monaten überprüft. Hier aber lief es anders. Laut NRZ stammten die Atteste von zwei Fachärztinnen für Psychiatrie.


Der Fall sorgt inzwischen nicht nur bei uns am Niederrhein für Diskussionen, sondern auch in der Politik. SPD und FDP im NRW-Landtag verlangen Aufklärung. Sie wollen von der Landesregierung wissen, warum so lange nichts passierte. Schulministerin Dorothee Feller muss sich im September im Ausschuss erklären. Auch Gewerkschafter zeigen sich fassungslos. Sie sprechen von einem Sonderfall, der das Ansehen der Lehrkräfte beschädigt. Viele Lehrerinnen und Lehrer geben jeden Tag alles, sagt die GEW. Ein solcher Fall liefere Kritikern aber neue Munition.

Am Berufskolleg Wesel lernen im neuen Schuljahr fast 3000 Schülerinnen und Schüler. Rund 170 Lehrkräfte arbeiten dort. Wie die NRZ berichtet, wurden die Kolleginnen und Kollegen am Wochenende per Mail informiert, dass die eigene Schule betroffen ist. Offiziell kommentiert hat die Bezirksregierung den Fall bislang nicht. Sie spricht lediglich von einer umfassenden Aufarbeitung. Klar ist: Für die Schule ist die Situation seit vielen Jahren belastend. Und sie wirft ein Schlaglicht auf den ohnehin angespannten Lehrermangel in NRW.

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