Lehrermangel, KI und Handyverbot - NRW-Schulministerin im Interview

Mit dem Schulstart in NRW kehrt ein altbekanntes Problem zurück: Elterntaxis. Warum sie gefährlich sind, welche Sorgen Eltern haben und wie die Situation entschärft werden kann.

 Dorothee Feller (CDU), Schulministerin äußert sich auf einer Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung zum Haushaltsentwurf 2025 und dem Nachtragshaushalt.
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Mit dem Start des neuen Schuljahres in NRW rücken zentrale Herausforderungen in den Fokus: Der akute Lehrermangel, der Umgang mit Künstlicher Intelligenz im Unterricht und die kontroverse Debatte um Handyverbote. Schulministerin Dorothee Feller hat sich im Interview bei uns zu diesen Themen geäußert und gibt Einblicke in Lösungsansätze und Perspektiven.

Lehrermangel: Entspannung erst in den 2030er Jahren

Mit Beginn des neuen Schuljahres bleibt der Lehrermangel in NRW ein zentrales Problem. Aktuell sind rund 7.000 Stellen unbesetzt. Schulministerin Dorothee Feller zeigt sich jedoch optimistisch: "Wir haben die Studienplätze für Grundschullehrkräfte erhöht, und das wirkt sich aus. Anfang der 2030er Jahre wird sich die Lage an Grundschulen entspannen, Mitte der 2030er Jahre auch an anderen Schulformen." Bis dahin bleibt die Herausforderung, den Unterricht trotz fehlender Lehrkräfte sicherzustellen.

Auf dem Bild sind Schulranzen in einem Klassenzimmer zu erkennen. Die Schulen in NRW starten mit Unterricht ab dem 27. August 2025.
Die Integration von KI in den Schulalltag sieht NRW-Schulministerin Feller als unvermeidlich und notwendig. "Früher hat die Oma bei den Hausaufgaben geholfen, jetzt ist es der GPT."© picture alliance/dpa | Bodo Schakow
Die Integration von KI in den Schulalltag sieht NRW-Schulministerin Feller als unvermeidlich und notwendig. "Früher hat die Oma bei den Hausaufgaben geholfen, jetzt ist es der GPT."
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Künstliche Intelligenz: Chancen und Herausforderungen

Die Integration von KI in den Schulalltag sieht Feller als unvermeidlich und notwendig. "Früher hat die Oma bei den Hausaufgaben geholfen, jetzt ist es der GPT", sagt sie mit einem Augenzwinkern. Wichtig sei es, Schüler auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten, in der KI eine zentrale Rolle spielen wird. Schulen sollen daher Kompetenzen im Umgang mit KI vermitteln, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

Handyverbot: Keine pauschalen Regelungen

Ein generelles Handyverbot, wie es in anderen Bundesländern diskutiert wird, lehnt die Ministerin ab. „Das ist von Schulform zu Schulform unterschiedlich“, betont Feller. Statt pauschaler Verbote setzt sie auf individuelle Lösungen, die den Bedürfnissen der jeweiligen Schulen gerecht werden. Ziel sei es, einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones zu fördern, ohne deren Potenzial für den Unterricht auszuschließen.

Mit diesen Themen startet NRW in ein neues Schuljahr – begleitet von Herausforderungen, aber auch von klaren Perspektiven. Das gesamte Interview mit der Schulministerin Nordrhein-Westfalens und NRW-Landeskorrespondent José Narciandi hört ihr hier.

Autoren: Joachim Schultheis & José Narciandi

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