Neue Vorwürfe gegen Dinslakener Ausländeramt
Veröffentlicht: Donnerstag, 05.06.2025 07:12
Die NRZ nennt vier konkrete Fälle. Es geht um lange Wartezeiten und mögliche Diskriminierung.

In der Diskussion um das Ausländeramt in Dinslaken gibt es neue Bewegung. Die NRZ hat vier Fälle veröffentlicht, in denen sich Betroffene über den Umgang der Verwaltung beschweren. Es geht um Menschen, die monatelang auf Termine warten. Um Familien, die trotz guter Integration keine Rückmeldung erhalten. Und um ein Kind, das keinen deutschen Pass bekommt, obwohl es in Dinslaken geboren wurde. In einem weiteren Fall schildert ein Mitglied des Integrationsrates eine persönliche Erfahrung im Rathaus, die als abweisend empfunden wurde. Alle Fälle stehen exemplarisch für Kritik, die in der letzten Integrationsratssitzung laut wurde. Die Stadt hatte danach gefordert, konkrete Belege für Diskriminierung vorzulegen. Jetzt liegen solche erstmals öffentlich vor.
Die Stadtverwaltung bleibt bei ihrer Haltung. Sie sieht in den neuen Berichten keine Beweise für strukturelle Probleme. Die Abläufe in der Ausländerbehörde seien komplex. Es gebe zu wenig Personal, aber klare Regeln. Die Stadt betont, dass die Bearbeitungszeit für Einbürgerungen im Bundesvergleich nicht auffällig sei. Im Schnitt dauere es 18 Monate nach Antragstellung. Beschwerden über Diskriminierung seien bisher nicht bei der städtischen Beschwerdestelle eingegangen. Der Integrationsrat sieht das anders. Er fordert mehr Selbstkritik, mehr Offenheit – und vor allem kürzere Verfahren. Nach der Kommunalwahl ist ein gemeinsamer Austausch geplant.