Spannung vor der Kommunalwahl am Sonntag im Kreis Wesel
Veröffentlicht: Freitag, 12.09.2025 05:56
Am Sonntag geht es an die Urnen. Im Kreis Wesel stehen viele Entscheidungen an. Allein für die Bürgermeisterwahlen gibt es kreisweit über 50 Kandidaten.

Im Kreis Wesel sind am Sonntag rund 360tausend Menschen zur Kommunalwahl aufgerufen. Dabei müssen mehrere Kreuzchen gesetzt werden. Gewählt werden Bürgermeister, Landrat, Kreistag, Räte und Ruhrparlament. In einigen Städten wie Dinslaken und Moers kommt noch der Integrationsrat hinzu. Bei den Kandidaten steigt im Wahlkampfendspurt die Spannung. Allein für die Ämter als Bürgermeister gibt es kreisweit über 50 Kandidaten - die meisten in Moers, die wenigsten in Hünxe. Gleich mehrere Wechsel an der Stadtspitze sind sicher. In Moers, Wesel, Neukirchen-Vluyn, Hamminkeln, Hünxe und Alpen treten die Amtsinhaber nicht mehr an. Eine Ausnahme findet in Sonsbeck statt, hier fällt die Bürgermeisterwahl weg. Bürgermeisterin Nadine Bogedain wurde erst 2023 gewählt und bleibt automatisch bis 2030 im Amt. Hier geht es zur Wahlergebnispräsentation des KRZN.
Betreut wird die Kommunalwahl im Kreis Wesel von hunderten Helfern. Allein in Moers sind tausend Helfer nötig, um u.a. über 70 Wahllokale personell auszustatten. Die Kommunalwahlen finden alle fünf Jahre in allen 396 Städten und Gemeinden sowie 31 Kreisen in NRW statt. Wählen dürfen dabei auch schon 16-Jährige. Mögliche Stichwahlen sind für den 28. September geplant. Sie sind dann nötig, wenn keiner der Bürgermeister- oder Landratkandidaten die 50-Prozent-Hürde schafft. Bei der letzten Kommunalwahl 2020 war das bei der Landratswahl und auch bei vier Bürgermeisterwahlen kreisweit der Fall. Gehofft wird diesmal auf eine höhere Wahlbeteiligung. Die lag vor fünf Jahren bei gerademal 53 Prozent. Radio K.W. begleitet die Kommunalwahl am Sonntag ab 18 Uhr 30. Immer zur halben Stunde gibt es ein Update der Auszählungen. Unsere Reporter sind außerdem im Weseler Kreishaus und in Moers.
In Moers und Wesel wird es definitiv einen Wechsel geben
In Moers, der größten Stadt im Kreis, ist das Rennen um das Bürgermeisteramt besonders spannend. Insgesamt sieben Kandidatinnen und Kandidaten stehen zur Wahl – darunter Julia Zupancic für die CDU und Mark Rosendahl für die SPD. Amtsinhaber Christoph Fleischhauer tritt nicht mehr an, dadurch ist klar: Die Stadt bekommt in jedem Fall ein neues Stadtoberhaupt. Viele Beobachter gehen davon aus, dass es auf eine Stichwahl hinauslaufen könnte.
In Wesel endet eine Ära. Nach 21 Jahren an der Spitze tritt Ulrike Westkamp nicht mehr an. Um ihre Nachfolge bewerben sich sechs Kandidatinnen und Kandidaten – von SPD, CDU, Grünen, Linken, WfW und Die PARTEI. Ein klarer Durchmarsch ist damit sehr unwahrscheinlich. Vieles deutet auch hier auf eine Stichwahl hin. Auch in Alpen, Hamminkeln und Hünxe gibt es neue Gesichter auf den Stimmzetteln. In Hamminkeln wollen drei Kandidaten den Platz von Bernd Romanski übernehmen. In Hünxe treten zwei Bewerber gegeneinander an, beide ohne Amtsbonus.
Auch in Dinslaken wird es spannend. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich dort um das Bürgermeisteramt. Amtsinhaberin Michaela Eislöffel tritt erneut an – diesmal ohne große Parteien im Rücken. Sie bekommt Konkurrenz von Simon Panke für die SPD, Dominik Bulinski für die CDU und Dr. Tagrid Yousef für die Grünen. Auch Stefan Walko von der UBV und Dieter Holthaus von den Linken wollen das Rathaus erobern. Die Ausgangslage ist offen, vieles spricht auch hier für eine Stichwahl.
Auf Kreisebene könnte es ebenfalls eng werden. Landrat Ingo Brohl von der CDU hat zwar einen hohen Bekanntheitsgrad. Gegen ihn treten aber gleich mehrere Herausforderer an, unter anderem SPD, FDP, Linke und BZD. Schon 2020 kam es bei der Landratswahl zu einer Stichwahl. Gut möglich, dass sich dieses Szenario wiederholt. Die Wahlbeteiligung bleibt dabei ein offener Punkt. Vor fünf Jahren lag sie bei nur 53 Prozent. Viele Kommunen hoffen diesmal auf mehr Zuspruch. Jede Stimme zählt – denn die Ergebnisse haben direkte Folgen vor der Haustür.