Spenden für Yasin nach Anschlag in Duisburger Fitnessstudio
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.09.2023 05:52
Im April will Yasin eigentlich nur helfen, als er Schreie aus der Umkleidekabine hört. Dann geht alles ganz schnell - und das Leben des jungen Studenten verändert sich komplett.

Nach der Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio im April haben Polizisten jetzt eine Spendenaktion für eines der Opfer ins Leben gerufen. Der 21-jährige Lehramtsstudent Yasin wollte in der Umkleidekabine helfen, nachdem er Schreie gehört hatte. Kurz danach hatte er selbst ein Messer im Bauch stecken. Er verlor eine Niere. Seine Mutter gab ihren Job auf, um Yasin zu pflegen. 61.000 Euro sind schon zusammengekommen. Die Spendenaktion wird unter anderem von Comedian Abdelkarim unterstützt, der an dem Tag kurz vor dem Anschlag selbst noch in dem Fitnessstudio trainiert hatte. Hier kommt ihr zur Aktion.
Leben des Studenten hat sich komplett verändert
Ich wusste, ich lieg jetzt hier auf dem Boden. Ich verblute. Es könnte jetzt gleich alles vorbei sein.
Das ging Yasin durch den Kopf, als er verletzt wurde. Darauf folgten insgesamt zehn Operationen, in denen Ärzteteams alles für das Leben des jungen Mannes geben. Auch heute erinnern ihn mehr als Narben an das, was passiert ist. Er muss dreimal die Woche zur Dialyse und auch psychisch ist es für ihn nicht einfach: Yasin vermeidet Menschenansammlungen, hat zum Beispiel Angst, Bus oder Bahn zu fahren. Aber er schaut nach vorne.
Es ist wichtig, dass man wieder an alltägliche Situationen anknüpft und wieder versucht, die - so gut es geht - zu bewältigen.
Polizisten bewegt von Yasins Schicksal
Viele finanzielle Hilfen sind noch nicht geflossen, das Geld ist knapp. Einige Mitglieder des Bunds Deutscher Kriminalbeamter haben Yasins Geschichte im Rahmen der Ermittlungen hautnah miterlebt. Sie seien "erschüttert" gewesen, als sie von seinen Schwierigkeiten gehört haben - der Grund, wieso sie sich für die Spendenaktion entschlossen haben. Yasin selbst hat natürlich mitbekommen, dass der Täter wenige Tage nach dem Anschlag festgenommen worden ist:
Hassen sollte man nicht. Aber ich würde lügen, wenn ich sage, ich würde es momentan nicht tun.
Er sagt aber auch:
Sollte man wieder vernünftig zurück ins Leben finden wollen, MUSS man damit seinen Frieden finden. Weil der Hass zehrt einen ja nur auf. Man sollte sich dann lieber auf sich selbst konzentrieren!