VRR streicht Billigtarif – Kritik wächst
Veröffentlicht: Donnerstag, 18.09.2025 16:26
Der „2-Waben-Tarif“ soll wegfallen. Fahrten zwischen Dinslaken, Voerde und Hünxe würden deutlich teurer. Pro Bahn warnt vor Folgen.

Im Kreis Wesel sorgt ein Tarif-Plan des VRR für Kritik. Der Verbund will den „2-Waben-Tarif“ im kommenden Jahr abschaffen. Fahrten über die Stadtgrenzen von Dinslaken, Voerde und Hünxe würden dadurch deutlich teurer. Ein Einzelticket von Friedrichsfeld nach Wesel könnte dann statt 3,60 Euro mindestens 7,70 Euro kosten. Der Fahrgastverband Pro Bahn nennt das völlig unangemessen. Die Kritik: Höhere Preise schrecken Pendler und neue Fahrgäste ab. Pro Bahn warnt vor Fahrgastverlusten und möglichen Kürzungen im Fahrplan. Der Verband fordert die Kommunalpolitik auf, die Pläne im VRR zu stoppen.
Kritik am „eezy-Tarif“: Nicht jeder kann die digitale Alternative nutzen
Zusätzliche Kritik äußert Pro Bahn am sogenannten „eezy-Tarif“, den der VRR als digitale Alternative zum bisherigen Preissystem bewirbt. Dieser sei aus Sicht des Fahrgastverbands jedoch keine echte Option für alle Fahrgäste. Jugendliche unter 18 Jahren, Menschen mit körperlichen Einschränkungen sowie Fahrgäste ohne Smartphone seien von der Nutzung ausgeschlossen. Auch technische Probleme wie ein leerer Akku oder fehlender Mobilfunkempfang könnten dazu führen, dass Reisende ungewollt als Schwarzfahrer gelten. Pro Bahn fordert deshalb eine grundlegend überarbeitete Version des Tarifs, die auch mit Guthaben- oder Bankkarte genutzt werden kann – wie es in anderen europäischen Ländern längst Standard ist.