"Weißer Riese" in Duisburg wird am Sonntag gesprengt

In Duisburg-Hochheide sind die Stunden für den leer stehenden "Weißen Riesen" gezählt. Am Sonntag Mittag (12 Uhr) wird das über 60 Meter hohe, zwanzigstöckige Hochhaus gesprengt. Schon 2019 und 2021 sind zwei der insgesamt sechs "Riesen" gefallen. Auch bei der dritten und letzten Sprengung soll das Hochhaus noch im Kippen in sich zusammenfallen, um möglichst wenig Fläche zu benötigen. Außerdem soll die Erschütterung durch die spezielle Technik begrenzt werden. In der Umgebung wohnen viele Menschen. Rund 2200 müssen während des Spektakels ihre Wohnungen verlassen.

Abtransport von über 80.000 Tonnen Schutt

Das Hochhaus, das diesmal in Duisburg gesprengt wird, ist ein eher kleiner «Weißer Riese». 160 Wohnungen gab es in dem Gebäude. Seit Juli 2020 steht es leer. Nach der Sprengung ist die Arbeit noch lange nicht vorbei. Über 80.000 Tonnen Schutt müssen vor Ort getrennt, zerkleinert und schließlich abtransportiert werden. Die Stadt Duisburg appelliert an Interessierte, die Sprengung am Sonntag nicht vor Ort anzuschauen. Durch die weiträumige Absperrung und die angespannte Verkehrssituation an dem Tag gebe es kaum Sicht auf den «Weißen Riesen».

Stadtpark soll Viertel attraktiver machen

Der Wohnpark Hochheide mit seinen sechs «Weißen Riesen» entstand von 1969 bis 1974. Die Wohnungen waren damals in der Duisburger Arbeiterschaft begehrt. Schon in den 1980er Jahren begann aber der Abstieg. Viele Wohnungen standen leer, investiert wurde kaum noch, die Gebäude verwahrlosten. Hinzu kamen einige Bau-Skandale und Probleme mit windigen Investoren. Schließlich wollte kaum noch jemand in Hochheide wohnen. An Stelle der gesprengten "Weißen Riesen" soll jetzt ein über sechs Hektar großer Stadtpark die Attraktivität in dem Viertel steigern und wieder neue Mieter anlocken.