Weseler EVK macht auf den Weltnierentag aufmerksam
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.03.2022 06:12
Am 10.März ist "Weltnierentag". Das Evangelische Krankenhaus Wesel hat eine Nephrologie, eine Abteilung für Nierenkrankheiten. Viele Menschen bemerken ihre Krankheit zu spät.

Circa acht Millionen Menschen in Deutschland sind nierenkrank. Viele davon bemerken ihre Krankheit nicht - oder zu spät. Deshalb appelliert Experte Dr. Rüdiger Schmidt die Nieren regelmäßig prüfen zu lassen. Betroffen sind nicht nur ältere Menschen. Zuckerkranke, Bluthochdruck und Übergewichtige sind die klassischen Risikogruppen. Dazu kommt neuerdings übermäßiger Medikamentenmissbrauch in Form von nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln. Teilweise werden Nierenkrankheiten auch vererbt.

Funktion der Niere - mehr als nur Urin
Die Nieren sind nur jeweils 150 Gramm schwer, gehören aber zu den am besten durchbluteten Organen. Sie sind der "Zentralserver", wo alle Informationen zusammenlaufen, was alles im Körper los ist. Die Nieren haben die Aufgabe, es allen anderen möglichst angenehm zu machen, so Dr. Rüdiger Schmidt. Sie beeinflussen die Herz-, Leber- und Lungenfunktion. Es gibt überraschende Zusammenhänge zischen Nieren und Darm, sogar zwischen Niere und Hirn. Die Nieren haben eine erhebliche Funktion im Gesamtkonzert des menschlichen Körpers.
Wie Wichtigkeit der Niere ist in einer Volksweisheit belegt, erklärt Dr. Schmidt. "Das Herz rutscht in die Hose, die Laus läuft über die Leber, es trifft der Schlag - aber wirklich wichtige Dinge gehen einem an die Nieren."
Anzeichen für eine Erkrankung
Nierenkrankheiten verlaufen häufig sehr langsam, und werden kaum bemerkt. Bei Blut im Urin, oder bei stark schäumenden Urin sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Wenn man schlechter Luft bekommt, häufiger geschwollene Beine bekommt und das Essen und Trinken "komisch" schmecken, sind das ebenfalls Anzeichen für eine Nierenerkrankung. Auch in diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Nierenkrank heißt NICHT sofort Dialyse
Die Therapie von Nierenkrankheiten hat mittlerweile große Fortschritte gemacht. Das Ziel ist es, die Dialyse zu vermeiden. Auch hier hat es viele Fortschritte gegeben. Als letztes Mittel gilt nach wie vor eine Nierentransplantation.
Was der Niere gut tut
Das A und O ist ein "normales" Gewicht. Es freut die Niere, wenn man möglichst wenig Kochsalz zu sich nimmt. Auch der Eiweißgehalt im Essen sollte nicht zu hoch sein. Wer regelmäßig seinen Blutzucker und Blutdruck kontrolliert, und auf übermäßigen Schmerzmitteleinnahme verzichtet, der hat viel getan, um die Nieren gesund zu halten.

Weltnierentag (10.März) und "Tag der offenen Tür" am 22.Mai im EVK
Am 10.März informiert das Evangelische Krankenhaus in Wesel über Nierenkrankheiten. Der mehrfach ausgezeichnete Mediziner Rüdiger Schmidt, Chefarzt der Nephrologie, sensibilisiert die Menschen sich regelmäßig auf Nierenkrankheiten überprüfen zu lassen. Die Abteilung ist ein Alleinstellungsmerkmal für das Evangelische Krankenhaus Wesel.
Am "Tag der offenen Tür" des EVK am 22.Mai präsentiert sich die Nephrologie mit einem "grünen Sofa" wo Fragen rund um die Nieren beantwortet werden, Blutdruckmessen und dem Verteilen von Teststreifen für Zuhause.