Biologische Station gibt Tipps fürs Sammeln in der Natur

Wilde Kräuter, Brombeersträucher und prall gefüllte Apfelbäume: Die Natur am Niederrhein lädt gerade zum Sammeln ein. Wo wir zugreifen dürfen - und was wir lieber lassen sollten.

© Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services

Wer in der Natur Wildkräuter, Obst oder auch Gemüse sammeln möchte, der sollte einige Regeln beachten. Die Biologische Station für den Kreis Wesel weist darauf hin, dass das Sammeln und Pflücken in Naturschutzgebieten verboten ist. Außerdem sollten wir darauf achten, nicht am Straßenrand zu sammeln: Hier sind Kräuter etwa durch Schwermetalle verunreinigt. Auf Spaziergeh-Runden kann es außerdem sein, dass Hunde die Kräuter durch Urin verunreinigt haben. Deswegen ist immer auch eine gründliche Reinigung nötig.

Wildkräuter sind hoch konzentriert - und können giftig sein

Wirkstoffe in Wildkräutern haben eine bis zu zehnmal höhere Konzentration als unser Gemüse, sagt Britta Laube von der Biologischen Station für den Kreis Wesel. Deswegen sollten sie auch nur dosiert eingesetzt werden. Auch harmlos wirkende Pflanzen können gefährlich werden und etwa Übelkeit auslösen. Gundermann sei ein Beispiel. Da sollte man nur wenige Blättchen zum Salat essen - sobald es deutlich mehr sind, könne es sogar zu Halluzinationen kommen.

Achtung Parasiten - Fuchsbandwurm lauert

Überall da, wo der Fuchs seinen Kot ablegen kann, kann auch der Fuchsbandwurm lauern. Deswegen sollten etwa Brombeeren nie nahe am Boden gepflückt und direkt gegessen werden. Was hilft? Lebensmittel aus dem Wald wie Beeren, Kräuter und Pilze, außerdem Gemüse und Salat aus Freilandkulturen und auch Fallobst vor dem Verzehr immer gründlich waschen. Am sichersten ist es, Lebensmittel über 60 Grad zu erhitzen - also zu kochen, braten oder backen.

Wo kann ich legal Obst und Kräuter pflücken?

Auch auf Privatgrundstücken dürfen Äpfel oder Birnen nicht einfach vom Baum genommen werden. Das ist strafbar (Diebstahl, Hausfriedensbruch). Allerdings gibt es auch einige öffentliche Flächen, auf denen der "Mundraub" erlaubt ist. Auf der Plattform "mundraub.org" findet ihr auch viele Orte im Kreis Wesel: Hier sieht man zum Beispiel, dass am Weseler Auesee Kirschen gepflückt werden können, am Autobahnparkplatz in Alpen Holunder wächst und am Moersbach Johannisbeeren. Vor dem Eintragen von Orten muss sichergestellt sein, dass hier keine Eigentumsrechte verletzt werden. Deutschlandweit wurden inzwischen zehntausende Fundorte kartiert.

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