Dinslaken weist Rassismus-Vorwürfe zurück
Veröffentlicht: Freitag, 30.05.2025 15:26
Nach einer Integrationsratssitzung gibt es Streit in Dinslaken. Die Stadt verteidigt ihre Ausländerbehörde gegen pauschale Diskriminierungsvorwürfe.

In Dinslaken kocht die Stimmung nach der letzten Sitzung des Integrationsrates. Dort gab es offenbar Kritik an der Ausländerbehörde. Mitarbeitende sollen rassistisch handeln – so zumindest der Vorwurf. Belege gab es dafür aber keine. Die Stadt reagiert jetzt deutlich. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel stellt sich klar vor ihre Mitarbeitenden. Auch die Ordnungsdezernentin und der Fachbereichsleiter zeigen Rückendeckung. Sie sagen: Die Vorwürfe verletzen, belasten und seien unbelegt. Die Beschwerdestelle der Stadt hat bislang keine Hinweise auf Diskriminierung erhalten.
Die Arbeit in der Ausländer- und Einbürgerungsbehörde gilt als sehr komplex. Viele Gesetze, Sprachbarrieren und lange Verfahren machen den Job nicht leicht. Die Stadt sagt: Wer Diskriminierung erlebt, soll das auch klar melden. Nur dann könne man Dinge ändern. Pauschale Vorwürfe helfen laut Stadt niemandem. Sie setzen die Beschäftigten psychisch unter Druck. Die Verwaltung will den Austausch mit dem Integrationsrat verbessern. Geplant ist eine gemeinsame Klausurtagung nach der Kommunalwahl. Ziel ist ein faires Miteinander für alle in Dinslaken.
In der NRZ war vor ein paar Tagen ein Bericht über die letzte Sitzung des Integrationsrates erschienen. Darin ging es unter anderem um Alltagsrassismus, mangelnde Digitalisierung und lange Wartezeiten bei Einbürgerungsverfahren. Einige Ratsmitglieder berichteten dort von bekannten oder eigenen negativen Erfahrungen mit der Ausländerbehörde. Ahmad Khartabil sagte, Menschen wollten sich integrieren, würden sich einbürgern lassen wollen – und würden dabei ausgebremst. Rafet Yildirim kritisierte, dass man trotz Integration und Geburt in Deutschland jahrelang auf eine Einbürgerung warten müsse. Im Artikel ist von Wartezeiten von bis zu 18 Monaten die Rede. Konkrete Vorwürfe gegen einzelne Mitarbeitende oder belegbare Diskriminierungsvorfälle werden in dem Bericht aber nicht genannt. Die Stadt Dinslaken nennt in ihrer Stellungnahme keine bestimmte Veröffentlichung, reagiert aber mit deutlicher Kritik auf eine pauschale Darstellung der Mitarbeitenden in der Sitzung – und fordert Beweise für entsprechende Unterstellungen