Hasenpest in Krefeld - Hunde besser anleinen

Im Stadtgebiet von Krefeld sind mindestens drei Fälle von Hasenpest nachgewiesen worden. Weil sich auch Hunde anstecken können, wird geraten, wer dort mit seinem Tier spazieren geht, es besser anzuleinen.

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Im Stadtgebiet von Krefeld ist in mindestens drei Fällen die Hasenpest nachgewiesen worden. Freilaufende Hunde können sich anstecken und die Krankheit auch auf den Menschen übertragen. Symptome sind meistens grippeähnlich. In den letzten Jahren nehmen die Fälle zu - u. a. wegen des Klimawandels, sagt das LANUV. Aktuell bestätigte Fälle gibt es auch aus dem Raum Aachen. Die Krankheit kam bei uns bisher eher seltener vor. In Krefeld war zunächst ein toter Hase im Jagdrevier von Oppum infiziert.

Allgemeine Informationen des Landesumweltamtes NRW

Die Hasenpest oder Tularämie kann in NRW in nahezu jeder Region nachgewiesen werden. Bereits seit dem Jahr 2009 wird ein regelmäßiges Monitoring in NRW durchgeführt. Die Zahlen zeigen eine stetig wachsende Zahl an Fällen. Nachgewiesen wird dies vor allem an Fallwild, in diesem Fall an tot aufgefundenen Feldhasen. Im vergangenen Jagdjahr 2022-2023 lagen 147 Feldhasen zur Untersuchung vor. Von diesen wurden 44 positiv auf die Hasenpest getestet, was einem Anteil von etwa 30 Prozent entspricht. Weitere Informationen zu den nachgewiesenen Fällen finden Sie im angehängten Artikel, der von unserer Forschungsstelle Jagd veröffentlicht wurde. Sie finden angehängt auch eine Verbreitungskarte aus dem Jagdjahr 2021-2022.

Die Hasenpest verläuft für Feldhasen meist tödlich.

Die fortschreitende Verbreitung wird unter anderem mit dem Klimawandel begründet. Die Übertragung auf den Feldhasen erfolgt vor allem über Zecken, die das Bakterium in sich tragen. Da die Winter immer milder werden fehlen die Tage und Wochen mit strengem Frost. Dies kommt den Zecken zugute, deren Populationen durch starken Frost dezimiert werden, Fehlen die Froststage, schaffen es immer mehr Zecken über den Winter, die das Virus übertragen können.


Hunde können nur dann geschützt werden, wenn der Mensch aktiv verhindert, dass Hunde zu erkrankten oder toten Hasen gelangen können. Das bedeutet, den Hund an der Leine zu führen und nicht unbeaufsichtigt bzw. frei auf Gründlandflächen oder grünen Randstreifen laufen zu lassen. Wenn ein Hund Kontakt zu einem infizierten Hasen hat, kann er das Bakterium aufnehmen und selber erkranken. Eine Übertragung kann auch wasserseitig geschehen, wenn zum Beispiel ein toter Feldhase in einem mit wassergefüllten Graben liegt und ein Hund aus diesem Wasser trinkt. Das Tularämie-Bakterium überlebt sehr lange auch in Wasserkörpern.


Erkrankungen auf den Menschen erfolgen häufig über den Kontakt zu einem an Tularämie erkrankten Hund. Mit einem Antibiotikum ist die Krankheit heilbar. Weitere Informationen dazu erhalten Sie beim Robert Koch Institut.

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