Landwirt findet Überreste von Kälbchen - war es ein Wolf?

Das LANUV prüft gerade die Umstände eines toten Kälbchens in Schermbeck - Dämmerwald. Ein Landwirt hatte es gestern auf seiner Weide gefunden. Fraßspuren weisen auf einen Wolf hin.

© Deutscher Jagdverband

Das LANUV prüft gerade die Umstände eines toten Kälbchens in Schermbeck - Dämmerwald. Ein Landwirt hatte es gestern auf seiner Weide gefunden. Dem Tier fehlten rund 17 Kilo Fleisch. Fraßspuren weisen auf einen Wolf hin. Die DNA-Spuren werden gerade im Senckenberg-Institut untersucht, heißt es auf Radio KW - Anfrage. Sollte sich der Verdacht bestätigen werden die Sorgen der Weidetierhalter noch größer. Das NRW-Umweltministerium hatte nach mehreren Ponyrissen erst letzte Woche klargestellt, dass kein Wolf entnommen werden darf. Laut Rechtsgutachten gebe es dazu noch zumutbare Alternativen, wie z.B. wolfsabweisende Zäune, heißt es zur Begründung. Das sehen Landwirte und Ponyhofbetreiber skeptisch.

Gahlener BürgerForum kritisiert Rechtsgutachten

Laut Stellungnahme des Gahlener BürgerForums weist das Rechtsgutachten eklatante Mängel auf. So seien seit 2018 insgesamt schon 188 Nutztiere vom Wolf gerissen worden. In keinem der Fälle sei eine Untergrabung eines Schutzzaunes nachgewiesen worden, noch habe der Wolf geeignete Durchschlupfmöglichkeiten genutzt. Viel mehr hätten Wölfe schon über 30mal Zäune von 1 Meter 20 und höher überwunden. Der empfohlene Herdenschutz des LANUV sei daher nicht zielführend und auch nicht umsetzbar.

NABU begrüßt Entscheidung des Umweltministeriums

Der NABU hat dagegen die Entscheidung des Umweltministeriums begrüßt. Nach Überzeugung der Gruppe kann vernünftiger Herdenschutz gut funktionieren. Tierhalter hätten eine Fürsorgepflicht ihre Tiere entsprechend zu sichern. Förderungsgelder des Landes müssten aber schneller fließen. Der Mensch selbst sei durch den eher scheuen Wolf nicht gefährdet, heißt es vom NABU.

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