Salzbergwerk Rheinberg - Borth ist offen für einen Dialog
Veröffentlicht: Montag, 09.03.2020 14:45
Bergwerksleitung will Ängste nehmen und alle Bürger transparent in die neuen Pläne einbinden. K+S Minerals and Agriculture will die Abbauflächen erweitern. Bürgerinitiativen fürchten Folgen für Gebäude und Straßen. Das Unternehmen nimmt die Sorgen ernst, verweist dabei aber auch auf die große Erfahrung. Der Salzbergbau sei seit 100 Jahren sicher.
Pro Jahr werden zwischen 1,4 und 1,8 Millionen Tonnen Salz abgebaut. Eine Genehmigung gibt es bis 2030. Das Vorkommen reicht noch für mindestens für weitere 20 Jahre. Deshalb werden gerade Anträge erarbeitet, um weitere Salzschichten auf Xantener, Alpener und Rheinberger Stadtgebiet abzubauen. Dagegen richtet sich Widerstand. Bürgerinitiativen fürchten Folgen für Gebäude und Straßen, den Deich - und Hochwasserschutz. Das Unternehmen K+S Minerals and Agriculture will transparent alles offenlegen und verweist auf die 100 Jahre lange Erfahrung. Die Auswirkungen des Bergbaus seien beherrschbar, Schäden an privaten Häusern selten. Die Rechte der Anwohner sind umfassend durch das Bergrecht geschützt, heißt es vom Unternehmen. Für etwaige Schäden sind Rücklagen gebildet worden.
Weiterer Fahrplan für den Salzbergbau
Bis Anfang 2021 werden alle Unterlagen eingereicht, bis Mitte 2021 sollen alle Anträge öffentlich ausgelegt werden. Da können Anwohner auch ganz offiziell ihre Einwendungen angeben. Bis Ende nächsten Jahres soll es dann Erörterungstermine geben. Eine Entscheidung wird frühestens 2022 fallen.
Das weiße Gold vom Niederrhein
Das Salz ist 235 Millionen Jahre alt und mit einer Reinheit zwschen 98,5 und 99,5 Prozent besonders hochwertig. Rund 220 Produkte werden in Borth hergestellt. Der Anteil an Speisesalz liegt dabei unter zehn Prozent. Neben Tausalz findet der Rohstoff auch in der chemischen Industrie und in der Medizin Anwendung. Das meiste Salz wird innerhalb von 150 Kilometern transportiert, viel auch ins nahegelegen Ausland wie die Niederlande oder Belgien. Nach Übersee ist der Anteil nicht ganz so hoch.
Wirtschaftsfaktor in der Region
Das Steinsalzbergwerk und die Saline Borth nutzt den heimischen Rohstoff zur Gewinnung hochwertiger und lebensnotwendiger Produkte. Bei der Produktion entsteht so gut wie kein Abfall, sogar die Sole wird noch genutzt. Flächenverbrauch gibt es auch keinen - nachhaltiger geht es kaum. Das Bergwerk sichert darüberhinaus fast 600 Arbeitsplätze in der Region.