Therapeutisches Boxen in Dinslaken

Der Box- und Sportverein Dinslaken hat seine Heimat in Lohberg. Integration und Inklusion werden in dem Verein groß geschrieben. Boxen verbindet und hilft.

© Sebastian Falke, Radio KW

Sascha Durczak ist Boxtherapeut und bezeichnet seine Klienten gerne als Sportler mit Diagnose. Das sind Menschen mit Depressionen, Borderline - Persönlichkeitsstörungen, Traumata oder auch Suchtproblemen. Trainiert wird in einem geschütztem Rahmen und dabei ergibt sich nahezu beiläufig der Kontakt zu anderen Sportlern. Durch das Training werden Glücksgefühle freigesetzt und das Selbstbewußtsein gestärkt.

Sascha Durczak arbeitet im ambulant betreuten Wohnen in Voerde. Außerdem ist er Boxtherapeut.© Sebastian Falke, Radio KW
Sascha Durczak arbeitet im ambulant betreuten Wohnen in Voerde. Außerdem ist er Boxtherapeut.
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Sascha Durczak rät dazu, mit dem therapeutischen Boxen anzufangen wenn es einem schlecht geht. Das weiß er nach 20jähriger Berufserfahrung. Erste Erfolge sind schnell sichtbar. Nicht zuletzt kommen die Klienten gerne zum Training. Die Mehrheit sind Frauen, Vorkenntnisse im Boxen sind nicht notwendig. Mitgemacht werden kann ab 18 Jahren, eine Altersbeschränkung nach oben gibt es nicht.

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Box- und Sportverein Dinslaken vorbildlich bei Integration und Inklusion

Im Verein wird Respekt groß geschrieben, betont Pressesprecher Philipp Wittling. 270 Mitglieder aus 15 unterschiedliche Nationen boxen hier - die Sprache ist deutsch. Auch das trägt zur Integration bei. Jeder ist willkommen und soll sich den Sport leisten können. Der Monatsbeitrag beträgt zehn Euro und soll auch nicht erhöht werden. Nicht zuletzt deshalb sind Spenden jederzeit willkommen.

Philipp Wittling ist Pressesprecher vom Box- und Sportverein Dinslaken.© Sebastian Falke, Radio KW
Philipp Wittling ist Pressesprecher vom Box- und Sportverein Dinslaken.
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Alte Klassenräume werden zum Box-Gym

Die Sportler haben mit viel Eigeninitiative, Kreativität und Liebe ihr eigenes Boxheim geschaffen. In drei ehemaligen Klassenzimmern sind ein Boxring, Trainingsgeräte und ein Fitnessraum untergebracht. Trotz einiger behelfsmäßigen Lösungen schafft es der Verein regelmäßig NRW-Meister zu stellen und Athleten zu deutschen Meisterschaften zu schicken. Gutes Training und gute Kameradschaft sind der Schlüssel zum Erfolg, sagt Philipp Wittling.

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Neue Räumlichkeiten wären schön - möglichst in Lohberg

Der Boxverein platzt aus allen Nähten. Ein großer Raum mit einem Ring, in dem die Kämpfer unter Wettkampfbedingungen trainieren können. Dazu müssen Krafträume und sanitäre Einrichtungen vorhanden sein. Das alles möglichst in Lohberg - dort hat der Verein seine Heimat und würde nur ungern wegziehen.

Der Box- und Sportverein Dinslaken ist ein gutes Beispiel gegen Vorurteile. Hier funktioniert Integration und Inklusion offenbar sehr gut. Jeder ist zum reinschnuppern jederzeit willkommen. Mehr Infos zum Verein gibt es hier.

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