So schmeckt Zuhause - wir kochen eure Lieblingsrezepte!

Steffi Hain und Lena Semrok haben eine Mission: Sie wollen das Heimatgefühl vom Niederrhein auf den Teller bringen. Dazu suchen sie eure liebsten Rezepte.

Wie schmeckt Zuhause? Nach dem Sauerbraten, der bei Oma noch immer am Sonntagmittag auf den Tisch kommt? Nach der fruchtig-tomatigen Bolognese-Soße, die schon immer nach Familienrezept zubereitet wird? Nach den leckeren Pfannkuchen, die Opa uns als Kind liebevoll gebraten hat? Nach simplen Möhren untereinander? Was auch immer es bei euch ist - wir wollten es wissen! Steffi Hain und Lena Semrok haben eure Lieblings-Zuhause-Essen nachgekocht - in der Kochschule im Weinhaus in Rheinberg.

Rezept: "Dicke Wiette mit Locksauce un gebroe Fis"

Das leckere Fischgericht kommt von Andreas aus Wesel-Perrich.

© Lena Semrok, Radio K.W.
© Lena Semrok, Radio K.W.

Andreas aus Perrich sagt dazu:

Meine Oma hat es gekocht. Meine Mutter hat es gekocht. Und ich koche es auch, frei Schnauze.

Zutaten für zwei Personen:

  • 300 g Kabeljau, Rotbarsch oder Seelachs
  • rote Bete (am besten vorgekocht, dann geht's schneller)
  • ein säuerlicher Apfel
  • 500 bis 700 g festkochende Kartoffeln
  • Butterschmalz
  • Senf, Öl, Essig
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • etwas Mehl
  • 100 g geräucherter Bauchspeck
  • eine Zwiebel
  • eine Bio-Zitrone
  • ein halbes Bund Petersilie

Zubereitung:

Zuerst die Rote Bete und den Apfel in Würfel bzw. feine Spalten schneiden und in eine Schüssel geben. Marinade aus Salz. Pfeffer, Zucker. Öl, Essig, Zucker und Senf anrühren und über den Salat geben. Alles vermengen und zur Seite stellen. Kartoffeln schälen, etwas kleiner schneiden und kochen. Fisch in 150 g-Stücke schneiden. Säubern, salzen und mehlieren. Den Fisch in Butterschmalz etwa 10 Minuten sanft braten, Zitrone in Scheiben geschnitten dazu geben. Währenddessen die Sauce kochen. Dazu Speck und Zwiebeln würfeln und in Butterschmalz anbraten. Das Ganze mit Mehl bestäuben, Milch und Sahne dazugeben und aufkochen lassen. Wenn die Sauce andickt, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die gekochten Kartoffeln in die Sauce geben, die gehackte Petersilie einsträuen. Fertigen Fisch. Kartoffeln in der Sauce und Rote Bete-Apfel-Salat anrichten. Eventuell ein bisschen frischen Pfeffer auf den Fisch geben.

Rezept: "Appelplinsen"

Appelplinsen sind Mini-Apfelpfannekuchen, ganz saftig und fluffig. Anja aus Voerde hat uns das Rezept geschickt.

Appelplinsen mit Zimt und Puderzucker. Ein Gedicht aus Süße, Säure und Fluffigkeit.© Radio K.W.
Appelplinsen mit Zimt und Puderzucker. Ein Gedicht aus Süße, Säure und Fluffigkeit.
© Radio K.W.

Anja kennt die Plinsen von ihrer Oma: "Oma hat da immer einen ganzen Stapel von gebacken - und wir Kinder haben im Vorbeigehen welche stibitzt und sie direkt aus der Hand gegessen. Der Geruch beim Backen ist so intensiv und lecker, dass meine Kinder immer direkt vor der Tür stehen, wenn ich sie heutzutage backe - obwohl ich ihnen gar nicht gesagt habe, dass ich backe."

Und hier ist das Rezept für die - wirklich toll duftenden - Appelplinsen:


Zutaten:

  • 400 g Mehl
  • 200 g Zucker
  • Päckchen Vanillezucker
  • 6-8 Eier
  • 4-6 säuerliche Äpfel (Braeburn, Boskoop oder Elstar)
  • 150 ml Milch
  • Zimt und Puderzucker zum Bestreuen
  • Butter oder Margarine zum Ausbacken


Zubereitung:

Zuerst reibt ihr die Äpfel und stellt sie zur Seite. Dann schlagt ihr in einer großen Schüssel die Eier mit dem Zucker schaumig. Gebt dann langsam das Mehl dazu und gießt am Schluss die Milch in die Mischung. Rührt so lange, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Am Schluss hebt ihr die geriebenen Äpfel unter den Teig. Ein bisschen Butter oder Margarine in einer Pfanne verteilen und auf mittlerer Hitze etwa untertassengroße Pfannküchlein ausbacken. Wenn beide Seiten goldgelb sind, sind die Plinsen fertig. Mit Puderzucker und Zimt bestäuben, fertig! :-)

Rezept: Jägerkohl

Was es mit Jägern zu tun hat, wissen wir nicht. Ist auch egal, denn Jägerkohl mit selbstgemachten Nudeln schmeckt einfach megalecker! Angela aus Moers hat uns das deftige, sehr simple Rezept verraten.

© Lena Semrok, Radio K.W.
© Lena Semrok, Radio K.W.
Angela sagt über dieses Gericht: "Mein Papa hat es schon geliebt und ich auch. Und auch heute noch kocht meine Mama das ab und zu und dann darf ich mir eine Portion abholen. Ich liebe das so sehr, dass ich es meistens schon im Auto auf dem Heimweg mit den Fingern aufesse."

Und so kocht man Jägerkohl:


Zutaten:

  • 1 Weißkohl
  • 500 g Mehl
  • etwas Öl und Butter
  • Kümmel, Salz, Pfeffer, Paprikapulver (geräuchert oder edelsüß), Muskatnuss
  • Wasser

Zubereitung:

Schneidet den Kohl in kleine Stücke und bratet ihn in einem großen Topf mit etwas Öl sanft an. Den Kohl nach und nach in den Topf geben, er fällt nur langsam zusammen. Das Ganze nach Geschmack mit Kümmel, Salz, Pfeffer und etwas Paprikapulver würzen.

Währenddessen Mehl mit Wasser und Salz zu einem zähen Teig verrühren - er sollte nicht ganz flüssig sein, aber schon gut fließen. Lasst in einem großen Topf Wasser heiß werden, es sollte maximal köcheln. Mit einem kleinen Löffel schabt ihr jetzt kleine Portionen vom Teig ins Wasser - wenn die Klümpchen oben schwimmen, sind sie fertig und können abgeschöpft werden. Lasst die selbstgemachten "Nudeln" abtropfen und bratet sie mit ein bisschen Salz, Pfeffer und Muskat in etwas Butter an.

Wenn der Kohl angenehm weich ist, rührt ihr die Nudeln unter. Fertig!


Rezept: Kernpapp

Kernpapp klingt zwar erst einmal nicht sehr lecker - schmeckt aber ganz großartig. Jenny aus Alpen hat uns diese tolle Rezept für eine Buttermilchsuppe gesendet.

© Lena Semrok, Radio K.W.
© Lena Semrok, Radio K.W.
Immer, wenn ich Lust drauf hatte, hat die Oma mir das gemacht!" - so erinnert sich Jenny aus Alpen an Kernpapp, ein echtes Gericht vom Niederrhein.

Zutaten:

1 Liter Buttermilch

1 Päckchen Vanillepuddingpulver

100 g Zucker

2 EL Rosinen (eingeweicht in Wasser oder Rum)

Zimt und Minze für die Verzierung

Zubereitung:

Rosinen einweichen, Puddingpulver mit ein bisschen Buttermilch und dem Zucker verrühren. Mischung in die Buttermilch einrühren, Mischung unter Rühren kurz aufkochen. Im Anschluss die Suppe auf Teller verteilen, eingeweichte Rosinen als Suppeneinlage dazugeben - und mit Zimt und Minze verzieren.

Rezept: Zwiebelkuchen

Das leckere Zwiebelkuchen-Rezept kommt von Madita aus Neukirchen-Vluyn.

Passt zum Herbst: Zwiebelkuchen© Radio K.W.
Passt zum Herbst: Zwiebelkuchen
© Radio K.W.

Madita aus Neukirchen-Vluyn liebt Zwiebelkuchen, wie ihn Mama immer macht. Für sie ist der Zwiebelkuchen immer schon das absolute Wohlfühl-Gericht, denn: "Das ist einfach nach Hause-Kommen. Wenn es nach Zwiebelkuchen riecht, dann weiß man, man ist in der Heimat." Das Besondere an Maditas Zwiebelkuchen ist, dass er mit zweierlei Sorten Käse zubereitet wird. Gouda UND Emmentaler, das sei das besondere Geheimnis.

Und hier ist das Rezept:

So macht ihr den Hefeteig:

-         450 g Mehl

-         0,5 Würfel Hefe

-         220 ml Wasser

-         50 g Butter, in kleinen Stücken

-         1 Prise Salz und eine Prise Butter

So macht ihr den Belag:

-         ca. 1 Kilo Zwiebeln

-         200 g Speck (für die vegetarische Variante ersetzt ihr den durch getrocknete Tomaten)

-         1 EL Butter

-         1 EL Öl

-         3 Eier

-         200 ml Schlagsahne

-         250 g Käse (Gouda und Emmentaler)

-         Salz, Pfeffer, Muskat nach Geschmack


Ihr gebt Mehl, Hefe, Zucker und Salz in eine Schüssel. In die Mitte des Mehlhaufens drückt ihr eine Mulde und gebt das kalte (!) Wasser und die weiche Butter in eben diese Mulde.

Verknetet den Teig gut, formt ihn zu einer Kugel und lasst ihn in der Schüssel mit einem Tuch abgedeckt etwa 30 Minuten ruhen. Am besten geht das im Ofen bei etwa 35 Grad.

Für den Belag schält ihr die Zwiebeln und schneidet sie in feine Streifen. Auch Speck und Tomaten müssen in feine Streifen geschnitten werden. Ihr bratet die Zwiebeln zusammen mit dem Speck bzw. den Tomaten in Butter und Öl in einer Pfanne an. Die Zwiebeln sollten goldgelb werden, das kann etwas dauern.

Währenddessen verrührt ihr die Sahne mit den Eiern und den Gewürzen und reibt den Käse.

Wenn die Zwiebeln schön angeschwitzt sind, gebt ihr die Sahne-Ei-Mischung und den Käse dazu und verrührt alles gut.

Den Teig rollt ihr aus und legt ihn auf ein Backblech. Den Rand am besten etwas hochdrücken, damit der Belag nicht runterläuft. Die Zwiebelmischung verteilt ihr gleichmäßig auf dem Teig.

Der Zwiebelkuchen sollte im auf 200 °C vorgeheizten Backofen (Ober-/Unterhitze) etwa eine halbe Stunde backen.

Dazu passt am besten Federweißer. Sagt auch Madita :-).

Zwiebelkuchen vegetarisch - mit getrockneten Tomaten statt mit Speck© Radio K.W.
Zwiebelkuchen vegetarisch - mit getrockneten Tomaten statt mit Speck
© Radio K.W.

Rezept: Fliederbeersuppe

Die Fliederbeersuppe mit Grießnocken ist das absolute Lieblingsrezept von Conny aus Wesel.

Die Fliederbeersuppe wird aus Holundersaft gemacht© Lena Semrok, Radio K.W.
Die Fliederbeersuppe wird aus Holundersaft gemacht
© Lena Semrok, Radio K.W.

Conny kommt ursprünglich aus Norddeutschland, aus Schleswig-Holstein. Die Suppe wird aus Fliederbeeren (Holunderbeeren) bzw. deren Saft hergestellt. Für Conny ist die Dessert-Suppe vor allem bei Erkältungen ein perfektes Rezept. Sie überzeugt durch das Zusammenspiel aus Bitterstoffen und zitronig-süßer Grießeinlage.

Hier gibt es das Rezept für die Fliederbeersuppe:

Zutaten:

· 250 ml Milch 

· 2 EL Butter 

· 150 g Zucker 

· etwas Salz 

· 120 g Weichweizengrieß 

· eine Zitrone

· 2  Eier

· 700 ml Holundersaft (oder Kirschsaft, falls ihr es nicht so herb mögt)

· 250 ml Apfelsaft 

· etwas Zimt 

· 1 EL Speisestärke 

· 1 Apfel

Zubereitung:

Für die Grießklößchen Milch, Butter, 1 EL Zucker, Zitronenabrieb und etwas Salz aufkochen. Grieß unter Rühren einstreuen und bei sehr schwacher Hitze rühren, bis die Masse fest ist. Den Topf vom Herd nehmen und die Masse kurz auskühlen lassen. Dann wird zunächst das Eigelb hinzugefügt und das Eiweiß zu einem Schnee aufgeschlagen. Dieser wird anschließend untergehoben. Jetzt einen neuen Topf mit Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Mit zwei feuchten Esslöffeln Nocken formen und die ins Wasser geben, bis sie oben schwimmen.

Apfel schälen und in feine Spalten schneiden, Zitronensaft hinzufügen und kurz in einem zweiten Topf anschwitzen. Danach werden die Saftsorten mit dem Zucker zum Kochen gebracht. Speisestärke mit 2 EL Saft vermengen und unter die Flüssigkeit geben. Mit Zimt abschmecken, dazu passt auch gut Orangenzeste.

Anschließend Suppe auf den Teller geben und Grießnocken hinzufügen - guten Hunger!


Rezept: "Arme Ritter"

Die "Armen Ritter" sind das liebste Zuhause-Gericht von Petra aus Alpen.

Die herzhafte "Arme Ritter"-Variante. © Lena Semrok, Radio K.W.
Die herzhafte "Arme Ritter"-Variante.
© Lena Semrok, Radio K.W.

Petra aus Alpen liebt das Gericht. Sie sagt:

Das gab es früher bei meiner Mama und bei meiner Oma, wenn man altes Brot übrig hatte. Einfach das Brot in Ei wenden und ausbacken. Ich esse das heute noch gern als Abendbrot - einfach ein bisschen Maggi drüber und vielleicht noch einen kleinen Salat dazu, fertig. Das ist für mich Kindheit.

Hier ist das Rezept für die "Armen Ritter" - ein bisschen abgeändert für die Süßen unter euch:

Zutaten:

  • Altes Brot, z.B. Weißbrot 
  • 2 Eier 
  • 250 ml Milch 
  • etwas Butter und/oder Rapsöl

Für die süße Variante:

  • Zimtzucker
  • Puderzucker 
  • nach Bedarf Obst

Für die herzhafte Variante:

  • Käse 
  • Lauchzwiebeln 
  • Salz & Pfeffer

Zubereitung:

Eier und Milch miteinander vermengen. Brot in Scheiben schneiden und in die Milch-Ei-Mischung einlegen. Pfanne mit Butter und einem Schuss Öl erhitzen. Brot in der Pfanne von beiden Seiten goldbraun anbraten. Je nach Variante mit jeweiligen Zutaten garnieren. Für Petras Original-Variante: Einfach ein bisschen Maggi drüber.

So sieht die süße Variante aus. © Lena Semrok, Radio K.W.
So sieht die süße Variante aus.
© Lena Semrok, Radio K.W.

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