Sonsbecker Grillmeister schlägt Alarm: "Existenzbedrohend"
Veröffentlicht: Montag, 12.09.2022 11:21
Christian Holz fordert die Bundesregierung auf dringend etwas für Handwerksbetriebe zu tun. Hintergrund sind die existenzbedrohenden gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise.

Der Sonsbecker Grillmeister hat einen Brandbrief an alle Parteien geschrieben. Christian Holz fordert die Bundesregierung auf dringend etwas für Handwerksbetrieb zu unternehmen. Hintergrund sind die existenzbedrohenden gestiegenen Rohstoff - und Energiepreise. Er zahle von jetzt auf gleich den zehnfachen Gaspreis, so Holz. Die Kosten kann er nicht eins zu eins an seine Kunden weitergeben. Wenn keine Hilfe kommt, drohe eine Pleitewelle. Und das nicht nur im Fleischhandwerk.

Zehnfacher Gaspreis, Strom um das Vierfache gestiegen
Die explodierenden Nebenkosten sind das eine, auch die Zulieferer haben draufgeschlagen. Das fängt bei den Bauern an. Christian Holz hat dafür Verständnis, er kann aber die Erhöhungen nicht immer eins zu eins weitergeben. So müsste er für das Kilo Rinderfilet 120 Euro berechnen, das zahlt keiner. Die Stammkundschaft komme nun auch seltener.
Wut auf die Regierung
Christian Holz hat einen Hals auf die Regierung und auf Wirtschaftsminister Habeck. Vor zwei Jahren seien Metzgereien noch systemrelevant gewesen, heute spiele das keine Rolle mehr. Man könne nicht einfach aufhören zu produzieren. Der Grillmeister fordert von der Regierung nicht nur finanzielle Hilfen, sondern vor allem auch einen Energiepreisdeckel. Enttäuscht ist Christian Holz auch von den Parteien. Außer der CDU hätte sich noch niemand vor Ort bei ihm erkundigt.
Folgenschwere Kettenreaktion
Christian Holz macht sich auch Sorgen um seine Mitarbeiter. Er würde gerne mehr Lohn bezahlen, um die Inflation auszugleichen, aber das könne er sich nicht leisten. Ähnlich sehe es bei seinen Kollegen im Fleischhandwerk, aber auch beispielsweise bei Bäckereien aus. Unter den Umständen verlören viele Menschen die Motivation zu arbeiten, fürchtet Holz. Die Lage sei ernst.

Ökologisch und Nachhaltigkeit fällt hinten rüber
Christian Holz, der auf regionale Produkte setzt, gibt noch etwas zu bedenken. Bei den gestiegenen Preisen kaufen die Menschen das Billigfleisch aus dem Supermarkt. Regional, Ökologisch und Nachhaltigkeit ist dann auf einmal nicht sehr wichtig. Vielen Bio - Betrieben drohe ebenfalls das Aus. Alle Bemühungen der letzten Jahre wären mit einem Schlag zunichte gemacht.