Vogelgrippe am Niederrhein

Nach einem Ausbruch in Rees gilt jetzt auch in Teilen des Kreises Wesel Stallpflicht für Geflügel. Experten warnen vor einer weiteren Ausbreitung des Virus durch Wildvögel.

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Experten warnen vor der Ausbreitung der Vogelgrippe. Laut Friedrich-Löffler-Institut musste bundesweit schon 400 000 Hühner, Gänse oder Puten wegen des Ausbruchs getötet werden. Bei uns war zum Beispiel ein Puten-Betrieb in Rees betroffen. Auch Hamminkeln und Xanten liegen innerhalb der Überwachungszone. Hier herrscht Stallpflicht für Geflügel. Außerdem wurde das Vogelgrippe-Virus bei einer Kanadagans in Duisburg-Walsum nachgewiesen. Das tote Tier war in Rheinnähe gefunden worden. Die Stadt ruft dazu auf, Hunde anzuleinen. Sie könnten sonst zur Verbreitung des Virus beitragen.

Das Friedrich-Löffler-Institut macht sich Sorgen, weil der Vogelzug gerade erst im vollen Gange ist. Es rechnet mit einer weiter steigenden Zahl von Zugvögeln, die an der Geflügelpest verenden und zu Überträgern der Tierseuche werden können. Daher sei es wichtig, Rastgebiete aktuell zu meiden, die Tiere nicht aufzuscheuchen und tote Vögel nicht zu berühren. Denn auch über verunreinigtes Schuhwerk oder Gerätschaften könne das Virus weiterverbreitet und schlimmstenfalls in Nutztierbestände getragen werden. Am stärksten betroffen sind aktuell Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

Für Verbraucher hat die Ausbreitung der Vogelgrippe bislang keine direkten Folgen. Eier und Geflügelfleisch bleiben vorerst bezahlbar. Sollte sich das Virus aber weiter ausbreiten, könnte sich das ändern. Besonders Freilandhalter stehen unter Druck, weil sie ihre Tiere jetzt in Ställen halten müssen. Das kann die Produktion bremsen. Landwirte hoffen daher, dass die Schutzmaßnahmen greifen. Auch der Kreis Wesel ruft alle Geflügelhalter auf, Hygienevorgaben ernst zu nehmen und tote Wildvögel zu melden.

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